2015-05-01 10:23:00

D: Es braucht eine Kultur des Hinsehens


Es braucht eine „Kultur des Hinsehens“, um sexuellen Missbrauch möglichst zu verhindern. Hierfür hat der Münsteraner Weihbischof Stefan Zekorn am Donnerstagabend in Münster geworben. Weihbischof Zekorn nahm an einer Diskussion teil, in der es um das Thema des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche ging. Zuvor war der Film „Verfehlung“ gezeigt worden. Auch der Regisseur des Films, Gerd Schneider, war nach Münster gekommen und stellte sich zusammen mit Weihbischof Zekorn den Fragen und Anmerkungen des Publikums.

„Verfehlung“ erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen drei Priestern, die auf die Probe gestellt wird, als gegen einen von ihnen der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs erhoben wird. Wie die Freunde, aber auch die Institution Kirche damit umgehen, wird gezeigt. Und Regisseur Gerd Schneider stellt auch dar, welche Schwierigkeiten Opfer und deren Angehörige haben, nach einem sexuellen Missbrauch überhaupt wieder ein alltägliches Leben zu führen.

Regisseur Gerd Schneider, der selbst Theologie studiert hat und mehrere Jahre für den Film recherchiert hat, sagte, dass es ihm mit „Verfehlung“ nicht darum gegangen sei, die Kirche zu kritisieren: „Die katholische Kirche hat kein Monopol auf sexuellen Missbrauch – der meiste Missbrauch findet in der Familie statt. Immer wird dabei ein Urvertrauen zerstört, und es stellt sich für jeden von uns die Frage: Wie gehe ich damit um, wenn ich erfahre, dass es in meinem Umfeld sexuellen Missbrauch gab oder gibt.“ Während der Umgang der Kirche mit diesem Thema in der Vergangenheit oft „erbärmlich“ gewesen sei, befinde sich die Kirche inzwischen hier auf einem anderen Weg und versuche, sich in ernsthafter Form damit auseinanderzusetzen und es aufzuarbeiten.

(pm 01.05.2015 ord)








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