2015-04-30 15:22:00

Bartholomaios: Weltweiter Kampf für Christen im Nahen Osten


Die internationale Gemeinschaft muss mobilisiert werden, um die Christen im Nahen Osten vor einem Untergang zu retten. Das schrieb der Ökumenische Patriarch Bartholomaios anlässlich einer internationalen Konferenz für die verfolgten Christen im Orient in Bari. Auf der Konferenz in der süditalienischen Hafenstadt wurden über die Zukunft der Christen im Orient debattiert, die in Anbetracht der Verfolgung durch den Islamischen Staat (IS) in den betroffenen Regionen zu verschwinden droht. Doch eine reine Mobilisierung der internationalen Gemeinschaft sei nicht genug, um auf die Tragödie zu reagieren, so Bartholomaios in seinem Schreiben. Vielmehr müsse man die Vielfalt und die Kultur der Christen im Nahen Osten verstehen. Gerade diese Vielfalt – koptische, syrische, assyrische, griechisch-orthodoxe Christen – mache es schwierig, die Zukunft dieser Gemeinschaften zu fassen. Es kann nur eine Lösung des Problems der Verfolgung geben, die den Pluralismus der Christen im Nahen Osten berücksichtigt.

Gespannt verfolgt Bartholomaios den Vorschlag Frankreichs an den UNO-Sicherheitsrat, eine Aktionscharta für die Christen im Nahen Osten zu gründen. Er hofft, dass dieser Antrag nun schnell und vor allem mit regionalen Akteuren abgestimmt wird, damit die Verfolgungen eingedämmt werden können. Doch als ökumenischer Patriarch, der diese Gemeinschaften vertritt, appelliert er ebenso an die internationale Gemeinschaft, dass im Einklang mit dem Völkerrecht gegen die Verfolgung vorgegangen werden müsse. Doch, so betont Bartholomaios mehr als einmal, es müsse ein weltweiter Kampf gegen den Fundamentalismus sein, damit die Christen in dieser Region nicht verschwinden.

Bartholomaios betont, dass klar gemacht werden muss, dass die Christen des Nahen Ostens die Erben des ursprünglichen Christentums seien. Diese Christen beweisen das friedliche Zusammenleben der religiösen Vielfalt in dieser muslimisch geprägten Region. Doch diese Koexistenz und die Vermittlungsinstanz der Christen werde heutzutage von den Fundamentalisten nicht mehr akzeptiert. „Die Zukunft der Christen im Nahen Osten liegt weiterhin in der Vermittlerrolle gegenüber den radikalen Muslimen, die sie als trojanisches Pferd des Westens ansehen“, schreibt Bartholomaios weiter. Diese Rolle komme ihnen deswegen zu, weil gerade die Christen im Nahen Osten aufgrund ihrer Geschichte die Möglichkeit hätten den traditionellen Pluralismus der Muslime zu verstehen.

(rv 30.04.2015 pdy)








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