Nigeria: Leichenfunde in Borno

Im nordostnigerianischen Bundesstaat Borno sind Hunderte Leichen entdeckt worden. Mutmaßlich handele es sich um Opfer der Terrorgruppe Boko Haram, berichtete die Tageszeitung „Daily Trust“ am Montag in der Online-Ausgabe. Gefunden wurden die Leichen am Wochenende im Ort Damasak, der an der Grenze zum Nachbarland Niger liegt. Augenzeugenberichten zufolge befanden sich unter den Toten viele Frauen und Kinder. So seien etwa in einer Koranschule Leichen von Kindern gefunden worden, die offenbar verhungert seien, so die Zeitung. Mitarbeiter eines neuen staatlichen Komitees, das derzeit zuvor von Terroristen besetzte Städte und Dörfer untersucht, hatten den Fund gemacht.

Damasak war in der Vergangenheit besonders stark vom Boko-Haram-Terror betroffen. Bereits im März wurde dort ein Massengrab entdeckt. In den vergangenen Wochen wurden in der Region Schätzungen zufolge mindestens 400 Frauen und Kinder entführt. Ob sie unter den Todesopfern sind, ist noch unklar.

Der Präsident von Nigeria, Muhammadu Buhari, betonte, dass es sich bei der Organisation Boko Haram um eine Terrororganisation handle, die nichts mit der Religion zu tun habe, denn keine Religion erlaube das Töten von Kindern. Es gelte, sie so wie Terroristen zu behandeln und zu bekämpfen. 

Der Bischof von Maiduguri, einer Stadt in Nigeria, Oliver Dashe Doeme, hat die Hoffnung, dass die Bekämpfung von Boko Haram erfolgreich sein kann. Für ihn sind die letzten Ereignisse der Beginn des Terrorendes. „Gegen Boko Haram zu kämpfen ist eine Priorität der neuen Regierung und wir können endlich hoffen, dass der Terror bald vorbei ist." 

(varie 28.04.2015 pr)