2015-04-23 14:35:00

Papst klagt Benachteiligung von Jugendlichen an


Papst Franziskus hat einmal mehr die Perspektivlosigkeit und Benachteiligung vieler Jugendlicher in vielen Ländern der Welt angeklagt. „Heute sieht es ein Jugendlicher als normal an, an Hunger zu sterben, krank zu sein, zu stehlen, zu töten oder in einer Bande zu leben“, sagte der Papst gegenüber Vertretern des Netzwerkes „Scholas Occurentes“, das weltweit Jugendliche ganzheitlich fördert. Franziskus äußerte sich am Dienstag bei einem Treffen mit Vertretern der von ihm selbst gegründeten Schul-Initiative im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Seine Worte veröffentlichte der Vatikan an diesem Donnerstag.

Franziskus kam in seiner Ansprache vor Scholas Occurentes auf die Lage von Jugendlichen am Rande der Gesellschaft in Lateinamerika und Afrika zu sprechen. Dabei ging er auch auf den Drogenhandel ein: „Im Drogenhandel zu arbeiten ist eines der Angebote, das armen Jugendlichen gemacht wird. Das ist ein Weg in den Selbstmord: den moralischen, den existenziellen Selbstmord. Ich möchte nicht, dass sich die Gesellschaft selbst tötet. Und es gibt viele Jugendliche, die Opfer all dieser Gewalt und Armut sind.“

Ganzheitliche Bildungsprojekte könnten dagegen Jugendliche am Rande der Gesellschaft auffangen, ergänzte der Papst, der in diesem Zusammenhang das Netzwerk Scholas Occurentes und seinem integrativen Bildungsansatz lobte: „Eure Arbeit ist wirklich eine kreative Arbeit angesichts eines Bildungssystems, das nicht in der Lage ist, zu reagieren. Es mag Ausnahmen geben, aber von dem, was ich aus Lateinamerika und teilweise Afrika kenne – dort ist man nicht in der Lage dazu, (auf die Bedürfnisse benachteiligter Jugendlicher, Anm. d. Red.) zu reagieren.“

Scholas Occurentes hat sich zum Ziel gesetzt, über Technik-, Kunst- und Sportprojekte eine ganzheitliche Ausbildung von Jugendlichen weltweit zu fördern. Die Vermittlung von Werten und eine „Kultur der Begegnung“ werden dabei groß geschrieben. Dabei werden zum Beispiel Jugendliche in Favelas oder Gefängnissen über Bildungsprojekte gestärkt und sozial integriert. Die im August 2013 lancierte Initiative hat inzwischen Projekte in Lateinamerika, Nordamerika, Europa und Afrika auf den Weg gebracht und weitere Partner gewonnen: So wurde am Dienstag im Vatikan eine neue Kooperation mit dem UNO-Kinderhilfswerk UNICEF besiegelt.

(rv 23.04.2015 pr)








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