2015-04-19 15:30:00

Malteser warnen vor Folgen des ärztlich begleiteten Suizids


Die Malteser haben auf ihrer Bundesärztetagung in Stuttgart am Wochenende eindringlich davor gewarnt, die Diskussion um den ärztlich begleiteten Suizid in ihren Auswirkungen zu unterschätzen. Für die Gesellschaft müsse der hohe, unantastbare Wert des menschlichen Lebens von seinem Beginn bis zum Ende unverrückbar bleiben, betonte der Bundesarzt des Malteser Hilfsdienstes, Rainer Löb: „Jeder Schritt zur Legalisierung der aktiven Beihilfe zum Sterben, so auch die geschäftsmäßig assistierte Suizidassistenz, ist zu vermeiden.

Dies wäre aus Sicht der Malteser ein falscher Schritt hin zur Sichtweise der freien Verfügbarkeit über das Leben. Dies aber, so Löb, „ist weder ärztlich noch für uns als Hilfsorganisation erträglich“. Zugleich forderte er mehr Information für die Bevölkerung und eine bessere Schulung der Ärzte. So könnten Ängste abgebaut und die Leiden schwer kranker Menschen wie zum Beispiel Luftnot erheblich gelindert werden.

Die ehrenamtlichen leitenden Ärzte der Hilfsorganisation, die bundesweit an mehr als 500 Standorten vertreten ist, berieten bei ihrer Tagung auch über weitere aktuelle Herausforderungen wie etwa die Versorgung demenzkranker Menschen. Hier sei es wichtig, so Löb, die Sensibilität für die Krankheit in der Gesellschaft zu erhöhen und mehr Hilfen anzubieten, wie sowohl Betroffene und Angehörige als auch Nachbarn und Freunde damit umgehen können.

Die Malteser-Ärzte appellierten schließlich an die Politik in Kommunen, Ländern und im Bund, ehrenamtliches Engagement als einen «Schlüssel zu einer guten Zukunft für alle Hilfsbedürftigen» zu verstehen. Die öffentliche Unterstützung von Freiwilligen im Katastrophenschutz, Sanitätsdienst und sozialen Diensten sei „ungemein wichtig und nützt uns allen“, so Löb.

(kna 19.04.2015 mc)








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