2015-04-17 11:36:00

Papstmesse: Keine Demut ohne Demütigung


Die Selbst-Demütigung ist eine Art Masochismus, während eine im Namen des Evangeliums ertragene Demütigung den Christen Jesus ähnlicher macht. Diese Unterscheidung traf Papst Franziskus bei seiner Predigt in der Frühmesse von diesem Freitag Morgen. In der Lesung aus der Liturgie des Tages (Apg 5, 34-42) ist wieder von den Aposteln nach Jesu Auferstehung die Rede, die in Jerusalem vor Gericht stehen. Sie werden zuerst einmal frei gelassen, der Sanhedrin spiele auf Zeit, so der Papst. „Das ist auch ein Vorschlag für uns, wenn wir schlimme Gedanken haben, schlimme Gefühle, wenn wir Antipathien verspüren, Hass: sich nicht fallen lassen, innehalten, der Zeit Zeit lassen. Wenn du im Augenblick der Wut handelst, dann wirst du mit Sicherheit ungerecht sein. Und du tust dir auch selber Schlechtes an. Das ist mein Rat: Nimm dir Zeit in Momenten der Versuchung!“

Das sich Zeit nehmen gebe auch dem Heiligen Geist Raum, so der Papst weiter. Die Apostel seien damals ausgepeitscht worden und dann froh weggegangen, weil sie gewusst hätten, dass sie das näher zu Jesus bringe. Es könne keine Demut ohne Demütigung geben. Das zu verstehen sei nicht einfach, es sei eine Gnade, um die man bitten müsse - die Gnade, Jesus gleich zu werden. Es sei etwas, was viele Christen im Augenblick erlitten, wenn sie um Jesu Namen willen verfolgt und getötet würden. Das gelte aber auch für den Alltag, wenn Menschen für ihre Familien litten.

„Das ist die Heiligkeit der Kirche, die Freude, welche die Demütigung gibt: nicht weil sie schön ist, nein, das wäre Masochismus. Nein: Weil du in dieser Demütigung wie Jesus bist. Zwei Verhaltensformen: Das sich einschließen führt dich zum Hass, zum Zorn, zum Wunsch zu töten. Das sich Gott öffnen führt auf den Weg Jesu, der dich Demütigungen ertragen lässt, auch die starken, und zwar mit der inneren Freude, auf diesem Weg Jesu zu sein.“

(rv 17.04.2015 ord)








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