2015-04-16 11:32:00

Österreich: Neuer Bischof in Graz und neuer Militärbischof


Zwei Bischofsernennungen für Österreich hat der Heilige Stuhl an diesem Donnerstag offiziell bekannt gegeben. Wilhelm Krautwaschl wird Bischof der Diözese Graz-Seckau, und Werner Freistetter übernimmt das Amt des Militärbischofs. Österreichische Medien hatten bereits seit Dienstag breit über die Ernennungen berichtet, da die Wiener Regierung an jenem Tag bekannt gab, sie habe gegen die Ernennungen keine Einwände. Dieses Prozedere ist im Konkordat vorgesehen. 

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, fand am Donnerstag lobende Worte für das Einhalten des Procedere für Bischofsernennungen. „Ich empfinde es schon als ein deutliches Zeichen, dass auf die Ortskirche gehört wird, dass auf ihre Vorschläge eingegangen wird! Das ist etwas, das wir häufig als Wunsch ausgesprochen haben, was auch Papst Franziskus immer wieder angesprochen hat. Ich denke, das ist ein Zugewinn, den wir sehr dankbar feststellen können.“

Wilhelm Krautwaschl folgt in Graz auf Egon Kapellari, der Anfang des Jahres mit 79 Jahren in Ruhestand ging. Der neue Grazer Diözesanbischof ist im steirischen Gleisdorf geboren, studierte ab 1981 Theologie an der Universität Graz und trat zeitgleich in das Grazer Priesterseminar ein. Die Priesterweihe empfing er 1990. Es folgten 16 Jahre Seelsorgearbeit in verschiedenen Regionen der Steiermark. Seit 2006 leitete Krautwaschl als Regens das Bischöfliche Seminar in Graz und seit 2009 das katholische Bildungszentrum „Augustinum". Daneben diente er als Richter am Grazer Diözesangericht. Geistlich steht der neue Bischof der Fokolare-Bewegung nahe. Er ist 52 Jahre alt und wird somit die Kirche in Österreich lange Zeit prägend mitgestalten. Schönborn kennt ihn seit vielen Jahren und lobt seine seelsorgliche Erfahrung sowie sein „gewinnendes Wesen“.

„Pfarrer Krautwaschl ist auch sehr erfahren in der Förderung von geistlichen Berufen, Priesterberufen; er ist in der Priesterausbildung erfahren. Ich glaube, er bringt viele Voraussetzungen mit, um diese große Diözese Steiermark in der Nachfolge von sehr prägenden und bedeutenden Bischöfen zu leiten. Ich glaube auch, dass das Echo in der Steiermark auf seine Ernennung sehr positiv ist und dass er als Hirte dieser großen Diözese gute Startbedingungen hat.“

Der neue österreichische Militärbischof Werner Freistetter ist 62 Jahre alt und stammt aus Linz. Als Militärseelsorger war der Sohn eines Offiziers am Golan, im Kosovo und im Libanon im Einsatz. Freistetter gilt als international renommierter Fachmann für ethische Problemstellungen im Bereich Militär, Krieg und Frieden. Er leitete seit 1997 das „Institut für Religion und Frieden" (IRF) der Katholischen Militärseelsorge Österreichs. Zuletzt diente er als Bischofsvikar und hatte die Militärdiözese seit dem gesundheitlich bedingten Rückzug seines Vorgängers Christian Werner de facto bereits geleitet. Bischof Freistetter ist nun für rund 90.000 Katholiken im Umfeld des österreichischen Bundesheers zuständig.

(rv/kap 15.04.2015 gs)








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