UNO: Jarmuk, ein Todeslager

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat mit eindringlichen Worten vor einer weiteren Eskalation der Lage in dem von der Terrormiliz „Islamischer Staat" (IS) eroberten Flüchtlingslager Jarmuk in Syrien gewarnt. Das Palästinenser-Viertel im Süden von Damaskus ähnele immer mehr einem „Todeslager", sagte Ban Ki-moon in New York. Die noch rund 16.000 Menschen in dem Lager, unter ihnen rund 3.500 Kinder, würden als „menschliche Schutzschilde" missbraucht. Das Ganze sei eine, so der Generalsekretär weiter, „humanitäre Katastrophe von epischem Ausmaß". Die Situation in dem Lager müsse dringend stabilisiert werden. Die Staatengemeinschaft könne nicht einfach dastehen und zusehen, wie sich ein Massaker ereigne, betonte er. Die IS-Miliz hatte Jarmuk in den vergangenen Tagen nahezu vollständig eingenommen. Die syrische Armee und Palästinenser-Milizen planen jetzt eine Gegenoffensive. Das Lager hatte sich im Lauf der Jahre von einem palästinensischen Flüchtlingscamp zu einem Stadtteil mit 180.000 Bewohnern entwickelt. Nur noch jeder Zehnte ist an Ort und Stelle.

(dw 10.04.2015 fs)