2015-04-06 13:13:00

Nuntius in Syrien: „Wie auf einem Kreuzweg“


Papst Franziskus hat bei der Ostermesse in Rom der verfolgten Christen in den Krisengebieten dieser Welt gedacht. Den Irak und auch das Nachbarland Syrien erwähnte Franziskus gesondert in seiner Osterbotschaft. Er forderte ein Ende des „Getöse der Waffen“ und rief die Menschen dazu auf, sich mit Respekt und Demut zu begegnen. Auch Patriarch Gregorius III., einer der wichtigsten Kirchenführer im Nahen Osten, rief zum Ende des Blutvergießens auf. Trotz des Bürgerkriegs feierten in der syrischen Hauptstadt Damaskus zahlreiche Gläubige die Auferstehung Christi, wie auch der Vatikanvertreter in Syrien bestätigt. Nuntius Mario Zenari sagte im Gespräch mit Radio Vatikan, die Christen in dem Land fühlten sich wie auf einem „jahrelangen Kreuzweg“.

„Was also die Gläubigen hier gerne wissen würden, ist sozusagen die Station ihres Kreuzweges zu kennen. Sie sehen nicht, wann ein Ende dieses Schreckens in Sicht ist. Sind wir an der letzten Station vor der Auferstehung oder vielleicht doch erst bei der fünften Station angelangt? Das denken sich viele.“

In Moskau beginnen derweil Gespräche zwischen Vertretern des Regimes von Baschir al Assad und einigen syrischen Oppositionsgruppen. Große Erwartungen haben die Beteiligten nicht. Russland unterstützt vor allem die Assad-Regierung. Ein Ende des Bürgerkriegs scheint in weiter Ferne. Zenari:

„Etliche Gläubige hegen zwar noch Hoffnungen, doch viele sind weggezogen. Diejenigen, die hier geblieben sind, legen einen starken Glauben an den Tag. Der Gottesdienstbesuch ist ausgesprochen gut und während der Karwoche und an Ostern waren die Kirchen voll. Der Glaube ist und bleibt die einzige Stütze in diesem Land.“

(afp/rv 06.04.2015 mg)








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