2015-04-04 13:39:00

Österreich: Wiedergeburt als Echo


Der Glaube an die Wiedergeburt ist ein Echo des westlichen Leistungsdenkens. Das betont der Wiener Theologe Jan-Heiner Tück. Hinter den „westlichen Adaptionen“ fernöstlicher Reinkarnationslehren stehe der Gedanke, alles werde „schon besser werden, wenn wir uns nur genügend anstrengen“, schrieb der Dogmatiker in der Osterausgabe der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“. Sich in einer Reihe von Wiedergeburten weiterzuentwickeln, sei „eine Vorstellung, die mit der verbreiteten Fortschritts- und Leistungsmentalität gut zusammengeht“. Dabei sei dies unvereinbar mit einem christlichen Verständnis von Auferstehung.

Aus christlicher Sicht gründe die Erlösung von Sünde und Schuld in der unverdienten Gnade Gottes. Dies befreie „vom Zwang, sich selbst erlösen zu müssen“, so Tück. Er verwies zudem auf ein unterschiedliches Verhältnis von Seele und Leib in der Reinkarnationslehre. Nach dem biblischen Menschenbild sei es „inakzeptabel, den Leib zu einer austauschbaren Hülle abzuwerten“. Damit würde „die einmalige Freiheitsgeschichte einer Person zu einer vorläufigen Etappe im Kreislauf der Wiedergeburten herabgewürdigt“.

(kap 04.04.2015 fs)








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