2015-04-04 10:14:00

Osterbräuche rund um die Welt: Von Rutenschlägen und Ostereiern


Ob bunte Ostereier oder Rutenschläge: Traditionen zur Osterfeier gibt es viele.

Einerseits ist das Osterfest ein zentraler Punkt im christlichen Kirchenjahr, andererseits wird volkstümlich auch der Beginn des Frühlings gefeiert. In Deutschland, Österreich und der Schweiz kommt der Osterhase und am Ostermorgen suchen die Kinder die Ostereier, die dieser versteckt hat. In anderen Ländern der Welt gibt es aber noch viele skurrile, religiöse oder einfach schöne Bräuche.

In Finnland sind zum Beispiel die Hexen los. Zwischen Karfreitag und Ostersonntag verkleiden sich die Finnen als Hexen und laufen auf den Straßen herum. Am Ostersonntag werden sie dann von den Kindern abgelöst, die möglichst viel Lärm machen, um den Winter zu vertreiben. In Brasilien werden wiederum Strohpuppen aufgehängt. Aber nicht zur Dekoration, sondern zum Verprügeln. Die Puppen sollen Judas darstellen und die Prügelei sei eine Strafe für den Verrat von Judas an Jesus. Interessant sind auch die albanischen Bräuche. Don Davide Djudje erzählt:

„Die Heilige Woche nach orthodoxem Ritus beginnt am Samstag vor Palmsonntag. Die Kinder klopfen an die Türen der Häuser und erzählen die Geschichte des Lazarus, den Jesus von den Toten erweckt hat. Als Belohnung bekommen sie dann gekochte und bemalte Eier. Am Ostersonntag der orthodoxen Christen gehen die Frauen in traditioneller Tracht in die Kirche. Nach der Kirche wird dann getanzt und die schönste Tracht gewählt. Die Farben der Tracht sind ein Zeichen für Licht und die Freude der Auferstehung von Christus. Die Katholiken in Albanien bringen zum Gottesdienst am Ostersonntagmorgen Gaben, wie zum Beispiel Brot, mit in die Kirche. Diese Gaben werden dann gesegnet und später zum Frühstück gereicht. Nach dem Frühstück ziehen die Kinder von Haus zu Haus und verkünden die Auferstehung von Christus. Dafür bekommen sie bunte Eier oder Süßigkeiten.“

In Australien gibt es keinen Osterhasen. Stattdessen kommt auf dem fünften Kontinent der Bilby. Das einheimische Tier gehört zur Gattung der Nasenbeutler. Den Hasen hingegen brachten europäische Siedler mit. Inzwischen hat er sich zu einer wahren Plage entwickelt, die den Bilby-Bestand bedroht. Statt Osterhase also Osterbilby, und der hat sogar einen Beutel um die Eier zu transportieren.

In Spanien steht die Religion im Mittelpunkt. Am Palmsonntag bringen Kinder selbst gebastelte Palmsträuße zur Messe mit, die dann von einem Priester gesegnet werden. Bis zum Ostersonntag finden im ganzen Land die Osterprozessionen, Semana Santa, statt. Dabei laufen Mitglieder der frommen Bruderschaft „Nazarenos“ mit spitzen Kapuzen hinter aufwendig geschmückten Jesus- und Heiligenfiguren hinterher. Außerdem wird in Madrid, Andalusien und im Baskenland am Ostersonntag eine Strohpuppe verbrannt, die Judas symbolisieren soll. Auch in der Slowakei gibt es zahlreiche Bräuche. Einen besonderen erklärt Zuzana Klimanovà: „In der Slowakei ist es traditionell so, dass die Familie zusammen feiert. Am Ostermorgen kommen die Männer mit geschmückten Weidenruten in die Häuser. Mit dieser Weidenrute werden die Frauen leicht geschlagen und dabei mit Wasser bespritzt, um die bösen Geister zu verjagen.“

Wie auch immer sie ihr Osterfest feiern, wir wünschen Frohe Ostern!

(kna/rv 04.04.2015 fs)








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