2015-04-03 10:01:00

Anschlag in Kenia: Getötet, weil sie Christen waren


Die somalische Terrormiliz Al-Shabaab hat mindestens 147 Menschen bei einem Anschlag an einer kenianischen Universität getötet. Die meisten Opfer im Uni-Campus in Garissa im Nordosten Kenias seien angegriffen worden, weil sie Christen waren. Das sagt Bischof Joseph Alessandro, Koadjutorbischof von Garissa, gegenüber der Nachrichtenagentur misna. Die islamistische Terrorgruppe habe „bewusst kurz vor Ostern angegriffen“, ist der Bischof überzeugt. Laut Augenzeugen zwangen sie ihre Opfer mit vorgehaltener Waffe, Koranverse zu rezitieren. Wer das nicht konnte, wurde erschossen. Mehr als 80 Prozent der Kenianer sind Christen, jedoch sind fast 90 Prozent der Bürger im Nordosten des Landes, wo das Attentat auch stattfand, Muslime. Bischof Alessandro fügte an, dass die Polizei bisher 500 Studenten von insgesamt 800 Universitätsbesucher gerettet habe. Mindestens 150 Studenten befänden sich noch als Geiseln in der Hand der Terroristen.

Die Christen, die eben eine Minderheit in Garissa seien, fürchten sich vor weiteren Anschlägen. Die Region war bereits im vergangenen Dezember – kurz vor Weihnachten – Schauplatz von Angriffen durch islamistische Milizen gewesen, wie der Pfarrer von Garissa, Nicolas Mutua, im Gespräch mit Radio Vatikan sagt. „Es ist tragisch aber wahr: der Angriff auf die Universität war schon länger angekündigt gewesen. Wir gingen deshalb zur Polizei, um unsere Gottesdienstzeiten anzugeben und deshalb um besonderen Schutz zu bitten. Wir werden normalerweise sehr gut beschützt während den Gottesdiensten.“ Deshalb hätten die Terroristen nicht Kirchen sondern eine Einrichtung wie die Universität gewählt, weil sie wohl wussten, dass die Kirchgänger und Priester einen besonderen Polizeischutz genießen. „Ich bin dennoch sehr verängstigt. Denn ich weiß nicht, was noch geschehen könnte. Ich habe Angst, nicht weil ich Christ bin sondern weil ich öffentlich die Angriffe der Terroristen anprangere. Damit gehöre ich wohl zu den Todfeinden der Terroristen. Ich hatte nämlich muslimische Freunde, die getötet wurden, weil sie sich klar gegen sie geäußert haben.“

(rv/misna 03.04.2015 mg)








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