2015-03-30 14:13:00

Schweizergarde: „Keine Frauen - keine Ausländer“


Der Kommandant der Schweizergarde, Christoph Graf, glaubt nicht, dass demnächst Frauen oder Nicht-Schweizer in der Schweizergarde aufgenommen werden. Wörtlich sagte er der „Aargauer Zeitung“, dass er den Tag, an dem die erste Frau in der Garde vereidigt wird, „bestimmt nicht mehr erleben“ werde. „Die Zeit für eine Frau in der Garde ist nicht reif“, betonte Graf in dem Interview. „Wir haben eine Tradition, die seit 500 Jahren andauert und von der wir leben“, so Graf. Dasselbe gelte für die katholische Kirche. „Wo würde das hinführen, wenn sie jeder Modeströmung hinterherlaufen würde? Am Ende hätten wir plötzlich Bischöfinnen oder sogar eine Päpstin.“

Schweizer Garde zu stolz für Angehörige eines fremden Staates

Mit Blick auf einen möglichen Mangel an Rekruten und eine Öffnung der Schweizergarde für andere Staatsangehörige betonte Graf: „Das geht nicht, es wird ein Privileg für Schweizer bleiben. Die Garde wird eher aufgelöst, als dass sie Ausländer aufnimmt. Dazu ist sie zu stolz.“ Derzeit habe die Garde genügend Nachwuchs, da es nach der Wahl von Papst Franziskus einen regelrechten Schub gegeben habe. Schwierig sei, dass die heutige Jugend „keine große Beziehung mehr zur Kirche und zum Glauben“ habe. Beides sei für den Eintritt in die Schweizergarde jedoch unabdingbar.

Sympahtie zählt auch als Kommandant

Zu seinem Führungsstil sagte Graf der „Aargauer Zeitung“: „Man muss seine Leute gern haben, wenn man sie führen will.“ Abgesehen davon dürften die Änderungen für die Gardisten aber überschaubar bleiben. „Nur weil ich neu bin, muss ich nicht alles ändern“, meint Graf.

Rückständig findet Graf diese Einstellung genau so wenig wie die Haltung der katholischen Kirche gegenüber Homosexuellen. „Die Kirche schließt die Homosexuellen nicht aus“, sagt Graf. Katholisch sein zu wollen und gleichzeitig diese Sexualität auszuleben, ginge aber nicht. “Da ist die Kirche klar.“

Franziskus wie ein Vater der Garde

Weniger klar scheint hingegen der jeweilige Aufenthaltsort des Papstes, der es den Gardisten nicht einfach mache, ihn zu beschützen. „Innerhalb des Vatikans wissen wir nicht immer, wo er ist. Selbst, dass er den Vatikan inkognito verlässt, ist gut möglich“, sagt Graf. Franziskus sei „sehr väterlich“ und spreche auch „mit normalen Angestellten“. Einmal habe er sogar in der Mitarbeiterkantine gegessen. „Franziskus ist für den Vatikan eine Revolution“, sagt Graf.

(kap/kath.ch 30.03.2015 sk/mg)








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