2015-03-25 15:49:00

USA: Kirche für mehr Transparenz in TTIP-Verhandlungen


Der entwicklungspolitische Sprecher der US-Bischofskonferenz hat eine Neuausrichtung der TTIP-Verhandlungen nach sozialen und demokratischen Grundsätzen verlangt. Im Mittelpunkt der Handelspolitik zwischen den USA und Europa dürften nicht nur „Politik, Profite und Unternehmen“ stehen, sagte Bischof Oscar Cantu im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur am Mittwoch in Las Cruces. „Dazu gehört auch, dass die Stimmen der Betroffenen gehört werden und dass die Verhandlungen transparent sind.“

Cantu betonte, die Kirche gebe keine konkreten handelspolitischen Empfehlungen. Die Bischöfe erinnerten aber an „Prinzipien wie Nachhaltigkeit, Schutz lokaler Gemeinschaften, Arbeitnehmerrechte und die Sorge um die Schöpfung“. Das Gewinnstreben müsse „in der Perspektive des Gemeinwohls gesehen werden“, sagte der Bischof von Las Cruces im US-Bundesstaat New Mexico und Vorsitzende des Komitees für Internationale Gerechtigkeit, Frieden und menschliche Entwicklung in der US-Bischofskonferenz.

Verständnis äußerte Cantu für Vorbehalte gegen TTIP seitens europäischer Bürger. „Die Leute haben ein Recht darauf zu erfahren, in welcher Weise sie betroffen sein werden“, sagte Cantu. Transparenz sei unabdingbar, denn es gehe „um die Würde und Anliegen aller Menschen, nicht nur derer, die auf einen Profit hoffen“. Zudem sei „wichtig, dass die Armen einen Platz am Verhandlungstisch haben“, sagte Cantu. Andernfalls sei zu befürchten, dass „zwei so starke Handelsblöcke“ wie Europa und die USA nur ihre eigenen Interessen sähen. Christliche Kritik daran sei „Teil der prophetischen Natur der Kirche“, sagte der Bischof.

(kna 25.03.2015 sk)








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