Indien: Identität der Christen in Frage gestellt

Viele indische Christen „fühlen, dass ihre christliche Identität in Frage gestellt wird“, das sagte der Vorsitzende der indischen Bischofskonferenz, Kardinal Baselios Cleemis. Die anhaltende Gewalt zeige auch, dass nicht alle die Aussagen des Premierministers Narendra Modi in Bezug auf den Schutz von Minderheiten ernszunehmen seien.

Es sei ebenso „schmerzhaft und traurig“, dass die Taten von Mutter Teresa in ein falsches Licht gerückt würden. Mohan Bhagwat, Leiter der RSS, einer radikal-hinduistischen Organisation, hatte behauptet, Mutter Teresa hätte aus dem Motiv der Überzeugung zur Konvertierung zum Christentum gehandelt. Als Kommentar zu den Attacken gegenüber Kirchen und Christen trotz Modi’s Versicherung, sagte Cleemis: „Ich denke, jeder muss ernst nehmen was Modi sagte, vor allem die Regierung selbst. Diese Vorfälle zeigen, dass nicht alle Menschen diese Ansagen ernst nehmen.“

Ungeachtet des Glaubens seien alle Attackierten indische Bürger, so Cleemis, und es sei die Pflicht der Regierung, die Bürger zu schützen. Modi und seine hindu-nationalistische Partei BJP hatten vor einem Jahr die Parlamentswahlen gewonnen. Der BJP nahestehende extremistische Hindu-Organisationen haben seither in einigen Teilen Indiens ihr Vorgehen gegen religiöse Minderheiten wie Christen und Muslime verstärkt.

(rv 24.03.15 fs)