2015-03-21 08:40:00

„Nichts trennt von der Liebe Gottes, auch nicht Gefängnisgitter“


„Ich freue mich, dass ich anlässlich meines Besuchs in Neapel unter euch bin!” Dass Franziskus ein Gefängnis besucht, ist mittlerweile ein fester Bestandteil von Papstreisen, besonders in Italien, und so begab er sich an diesem Samstag in die neapolitanische Haftanstalt von Poggioreale, um mit etwa 90 der 1.900 Insassen zu Mittag zu essen, ein Programmpunkt, auf dem Papst Franziskus ausdrücklich bestanden hatte.

Er hatte eine Ansprache vorbereitet, sprach dann aber doch frei. In den vorbereiteten und dem Gefängnis übergebenen Worten betonte der Papst, dass Gott die Menschen nicht vergesse, selbst wenn man sich desillusioniert, deprimiert und verlassen fühle. „Auch wenn wir im Leben Fehler gemacht haben, wird der Herr nicht müde, uns den Weg der Rückkehr und der Begegnung mit ihm zu weisen,“ ermutigte er seine Zuhörer. „Niemand kann uns jemals von der Liebe Gottes trennen, auch nicht die Gitter eines Gefängnisses.“

Die Papstansprache berichtet von den vielen Briefen, die ihn aus Gefängnissen erreichten, einige davon seien sehr bewegend. Sie erwähnt die oft unmenschlichen Bedingungen der Haft und von der Schwierigkeit, wieder zurück ins Leben zu finden. Der Papst bedankte sich aber auch bei all denen, die sich um die Inhaftierten mühten und ihnen nahe seien. „Diese Aktivitäten bauen auf der Überzeugung auf, dass die Liebe den Menschen verwandeln kann. So kann ein Ort der Ausgrenzung, wie es ein Gefängnis auf negative Weise sein kann, zu einem Ort der Inklusion und des Antriebs für die gesamte Gesellschaft werden, weil er gerechter und den Menschen achtender werde.“ Das sei die christliche Hoffnung: die Zukunft liege in den Händen Gottes, schloss der Papst seine vorbereitete Ansprache.

 

(rv 21.03.2015 ord)








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