2015-03-21 08:38:00

Papstpredigt: „Zeit der Befreiung für Neapel”


 

Mit dem Wort Jesu die Welt verändern: Mit dieser Botschaft feierte Papst Franziskus bei seinem Pastoralbesuch in Neapel die heilige Messe. Auf der Piazza del Plebiscito waren über 50.000 Menschen versammelt, um mit dem Papst zu beten und zu feiern. In seiner Predigt sprach er über diese Kraft, die Welt zu verwandeln, er rief aber auch zu einer „Befreiung Neapels“ von Kriminalität auf. Damit sprach er erneut - wie schon bei einer früheren Gelegenheit in Neapel an diesem Samstag - indirekt die Mafiaorganisationen der Stadt an, die Camorra.

Papst Franziskus ging vom Tagesevangelium aus, das von der Unruhe berichtet, die am Laubhüttenfest im Tempel um Jesus entstanden war: Einige für ihn, andere gegen ihn, die Autoritäten schicken Leute ihn zu verhaften, was sie aber nicht hinkriegen, weil niemand so spreche wie er. „Das Wort des Herrn, gestern wie heute, provoziert immer eine Spaltung zwischen denen, es spaltet zwischen denen die es annehmen, und denen, die es ablehnen. Auch in unserem Herzen kann es einen inneren Zwiespalt geben.“

Er sei nach Neapel gekommen, um gemeinsam mit den Gläubigen Jesus als den Herrn zu bekennen. Niemand rede wie er, nur Jesus habe die Worte der Barmherzigkeit, welche die Wunden des Herzens heilen könnten. „Das Wort Christi ist mächtig, es hat aber nicht die Macht der Welt, sondern die Gottes, es ist stark in der Demut und in der Schwäche … . Das Wort Jesu, das heilige Evangelium, lehrt uns, dass die wirklich Seligen die Armen im Geiste sind, nicht die Gewalttätigen; die Demütigen, die für den Frieden arbeiten und für Gerechtigkeit. Das ist die Kraft, die die Welt verwandelt!“

Dieses Wort Jesu wolle vor allem die Ränder der Gesellschaft erreichen - und es wolle alle dazu bringen, aus den eigenen vier Wänden aufzubrechen, um die Worte der Barmherzigkeit und Zärtlichkeit, der Freundschaft mit Gott zu verkünden. „Gleichzeitig soll jede Pfarrei und kirchliche Institution ein Heiligtum für die welche, welche Gott suchen, und ein Haus des Willkommens für die Armen, die Alten und die Menschen in Not. Gehen und aufnehmen: So schlägt das Herz von Mutter Kirche und all ihren Kindern. Geh, nimm auf! Geh, suche! Geh, bring Liebe, Barmherzigkeit und Zärtlichkeit!“

Diesen missionarischen Aufruf verband der Papst mit seiner Botschaft von der Güte Gottes, besonders den Jugendlichen rief er zu: „Lasst euch einhüllen und umarmen von seiner Barmherzigkeit“. Und er verband den Aufruf mit einer Bitte um Widerstand: „Reagiert mit Stärke auf die Organisationen, welche die Jugend, die Armen und Schwachen mit dem zynischen Drogenhandel und anderen Verbrechen ausbeuten und korrumpieren. Lasst euch die Hoffnung nicht nehmen, auch wenn die Jugend von diesen Leuten ausgebeutet wird. Die Korruption und die Kriminalität entstellen das Gesicht dieser schönen Stadt!“, so der Papst mit Blick auf die Camorra.

„Es ist heute die Zeit der Befreiung für Neapel: Das ist mein Wunsch und mein Gebet für eine Stadt, die in sich so viel spirituelles, kulturelles und menschliches Potential hat,“ schloss der Papst seine Predigt. „Möge diese Stadt in der Barmherzigkeit Christi, der alles neu macht, die Kraft haben, um in Hoffnung voran zu gehen, die Kraft für so viele Menschen, Familien und Gemeinschaften! Hoffnung widersteht dem Bösen. Hoffen heißt, die Welt mit dem Augen und dem Herzen Gottes zu sehen.“

 

(rv 21.03.2015 ord)








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