2015-03-20 10:35:00

Polen: Bischöfe verteidigen Ehelehre Johannes Pauls II.


Die Polnische Bischofskonferenz hat sich bei ihrer Frühjahrsvollversammlung vor allem mit der bevorstehenden Weltbischofssynode zur Familie befasst. Bei einem Studientag mit dem von Johannes Paul II. nach Rom geholten Philosophieprofessor Stanislaw Grygiel, einem Schüler von Karol Wojtyla in Lublin, wurde eine Beibehaltung der „vollen Lehre“ von Johannes Paul II. sowohl bei der Synode als auch in ihrer Umsetzung in der Zeit danach gefordert. Grygiel ortete diesbezüglich große Gefahren. Die von Kardinal Walter Kasper im Blick auf die Ostkirche ins Spiel gebrachte Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen nach einer Zeit der Buße wäre seiner Meinung nach „nichts anderes als das Segnen der Sünde“, erklärte er.

Vor der letzten Synode hatten die Vatikan-Korrespondenten mehrerer Zeitungen – darunter „Espresso“ und „National Catholic Register“ – darauf aufmerksam gemacht, dass das Synodensekretariat Grygiel als einen der führenden Köpfe im Päpstlichen Institut „Heiliger Johannes Paul für die Studien von Ehe und Familie“ in Rom bei der Auswahl der Berater „in auffälliger Weise“ übergangen habe. Grygiel würde „an der Tür klopfen, aber nicht hereingelassen“, hatte es im „Espresso“ wörtlich geheißen.

Politik in Polen rückt vom Wojtyla-Papst ab

Formal gesehen sei Johannes Paul II. in seiner polnischen Heimat eine Autorität, de facto sei allerdings das Gegenteil der Fall, bedauerte der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz. Jedenfalls gelte dies, wann man über eine gewisse politische Realität spreche. Anlässlich des zehnten Todestages des Papstes habe das polnische Parlament 2015 zwar zum Johannes-Paul-II.-Jahr erklärt. Gleichzeitig aber hätten das polnische Parlament (Sejm) und Senat aber eine ganze Reihe von Initiativen gebilligt, wie den Gesetzentwurf zur Anwendung der In-Vitro-Methode, kritisierte der Erzbischof. Diese stünden aber im direkten Widerspruch zur Lehre von Johannes Paul II.

(kap 20.03.2015 mg)








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