2015-03-20 11:11:00

Griechenland: Caritas bittet EU um Hilfe


Athen hat kein Geld, um Lehrer und Rentner zu bezahlen. Ohne konkrete Hilfe von der Europäischen Union kann es Griechenland nicht schaffen. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Direktor von Caritas Athen, Pater Andreas Vuccinos. 7,2 Milliarden Euro hat die Europäische Zentralbank derzeit blockiert; sie wartet darauf, bis die EU grünes Licht gibt. Brüssel hingegen will erst noch konkrete Reformpläne aus Athen sehen. Ein griechisches Drama entfaltet sich da, bei dem vor allem Kinder und ältere Menschen leiden, wie Pater Vuccinos sagt.

„Das Leben bei uns ist nach den letzten Wahlen nicht besser geworden. Es fließt kein Geld. Das Problem in Griechenland ist also konkret gesagt: Es fehlen Euro-Münzen und Euro-Scheine. Während in Brüssel Merkel, Hollande und andere über das Problem in Griechenland diskutieren, wächst hier die Armut.“

Der Caritas-Direktor ist allerdings auch kritisch gegenüber den Versprechen seiner Regierung unter der Leitung des linksgerichteten Alexis Tsipras. Dieser habe im Wahlkampf Gutscheine für Essen, Elektrizität und andere Güter versprochen, doch keinen Hinweis gegeben, wo er denn das Geld dafür hernehmen wolle.

„Wir müssen anfangen, aus dem Schlamassel herauszukommen. Die Regierung will keine weiteren Belastungen einführen, weil ja sowieso niemand das zahlen könnte. Wenn wir nun die Löhne und Renten senken, dann steigen trotzdem die Preise für andere Dinge des täglichen Bedarfs, und so kann das nicht weitergehen! Trotzdem laden wir alle Griechen ein, die Hoffnung nicht zu verlieren.“

Und was sagt die Politik? Die Regierung in Athen hat sich am Donnerstagabend verpflichtet, in den nächsten Tagen eine (neue) Liste mit Reformvorschlägen vorzulegen. 

(rv 20.03.2015 mg)








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