2015-03-17 12:01:00

Südsudan: Jesuiten haben wenig Hoffnung auf raschen Frieden


Ordensvertreter sind angesichts der schleppenden Friedensgespräche wenig zuversichtlich, dass der Bürgerkrieg in dem ostafrikanischen Land bald endet. Es sei möglich, dass wirtschaftliche Interessen und der wachsende politische Druck von außen die Konfliktparteien zu einem Kompromiss führen, schilderte der Jesuitenpater Hans Tschiggerl am Dienstag in einem Kathpress-Interview in Wien. „Die Einschätzung der Jesuiten vor Ort ist aber eher, dass kein schneller Friede in Sicht ist, also dass die Unruhe im Land erhalten bleibt“, sagte der Leiter der österreichischen „Jesuitenmission“. Tschiggerl hatte zuletzt im Südsudan Schulen und Lehrerausbildungseinrichtungen sowie Landwirtschaftsprojekte seines Ordens besucht, die auch mit Spenden aus Österreich finanziert werden.

Kern des bald eineinhalbjährigen blutigen Konflikts im jüngsten Staat der Welt ist ein Machtkampf zwischen Staatspräsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter, dem Rebellenführer Riek Machar. Involviert sind aber auch mehrere andere oppositionelle Gruppen. Der Bürgerkrieg mit ethnischen Konflikten zwischen den Völkern der Dinka und der Nuer soll laut Schätzungen bisher mindestens 50.000 Todesopfer gefordert haben. Rund zwei Millionen Südsudanesen wurden aus ihren Heimatorten vertrieben. Eine halbe Million von ihnen floh in die Nachbarländer, etwa 100.000 leben derzeit in Flüchtlingslagern der Vereinten Nationen. Erst Anfang März waren Friedensverhandlungen im äthiopischen Addis Abeba erneut gescheitert. Der UN-Sicherheitsrat beschloss parallel dazu eine Resolution zur Verhängung von Sanktionen gegen die Kriegsparteien. Der Südsudan ist erst seit 2011 unabhängig.

(kap 17.03.2015 mg)








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