2015-03-16 16:28:00

Taize zu Gast bei Franziskus


Frere Alois von Taize war an diesem Montagmorgen zu Besuch bei Papst Franziskus. Es war bereits die zweite Privataudienz für den Leiter der ökumenischen Gemeinschaft, die seit Generationen Jugendliche aus aller Welt für das Gebet und das Christentum begeistert. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte der aus Deutschland stammende Frere Alois, er habe Papst Franziskus für die Ausrufung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit gedankt.

 

„Es ist so wichtig, dass die Barmherzigkeit als die Mitte des Evangeliums erscheint. Das ist nicht eine billige Gnade, sondern eine große Herausforderung, dass wir im Leben der Kirche die Barmherzigkeit in die Mitte stellen. Wir haben darüber gesprochen, wir haben über die Ökumene gesprochen, ich habe ihm auch gedankt für seine Gesten, für seine Gesten der Offenheit anderen Kirchen gegenüber. Und wir haben über die Jugendlichen gesprochen. Er ist sehr bemüht und besorgt, dass wir in Taize und dass die ganze Kirche Jugendliche noch mehr auf ihrem Weg, auf ihrer Suche begleitet. Das wollen wir in Taize weiterhin tun, und ich bin sehr dankbar, dass uns der Papst darin klar unterstützt.“

 

Mit großer Sorge beobachten die Brüder von Taize das Ansteigen der Gewalt gegen Christen in aller Welt. Frere Alois denkt an einen Ausbau religionsübergreifender Initiativen.

 

„Wir alle sind bestürzt über die Gewalt in der Welt gegen die Christen. Der Papst spricht von einer Ökumene der Märtyrer. Er nimmt diesen Gedanken von Johannes Paul II. auf. Ich komme gerade zurück von Bangladesch, wo ich in den letzten Wochen unsere Brüder dort besucht habe. Selbst da, wo der Islam sehr tolerant ist, viel toleranter als in anderen Ländern, selbst dort wachsen jetzt die Spannungen. Wir müssen unsere konkreten Initiativen multiplizieren. Initiativen von Begegnungen zwischen Menschen guten Willens in den verschiedenen Religionen. Und nicht jetzt in Vorurteile verfallen. Ich glaube, da sind wir uns sehr eins mit dem Papst.“

 

(rv 16.03.2015 gs)








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