2015-03-15 11:48:00

Nigeria: Boko Haram kurz vor dem Ende?


Die Terrororganisation Boko Haram steht nach Einschätzung des katholischen Bischofs von Sokoto in Nigeria, Matthew Hassan Kukah, sehr stark unter Druck. Das Eingreifen der Armeen aus den benachbarten Ländern wie Tschad und Niger könne dazu beitragen, die islamistischen Kämpfer endgültig zu besiegen. Das sagte Kukah am Samstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur. Die Erfolge der vergangenen Woche seien zu 75 Prozent den Soldaten aus den angrenzenden Staaten zu verdanken. Kukah ist derzeit in Würzburg Gast eines Kongresses des katholischen Hilfswerks ‚Kirche in Not’.

Die von Boko Haram ausgerufene Allianz mit der Terrororganisation ‚Islamischer Staat’ bezeichnete der Bischof als Propaganda. „Ich glaube, es ist das letzte Aufbäumen eines sterbenden Pferdes.“ Die nigerianischen Islamisten hätten 90 Prozent ihres Territoriums verloren. „Hätte Boko Haram die Allianz vor zwei Jahren verkündet, wäre das sehr besorgniserregend gewesen“, bilanziert Kukah.

Bei der anstehenden Präsidentenwahl am 28. März ist nach Meinung des katholischen Bischofs vor allem entscheidend, dass die Sicherheitskräfte auf die Reaktionen der Anhänger des Verlierers vorbereitet sind. „Es geht daher nicht darum, wer besser regieren kann oder wer besser die Korruption bekämpfen und die Probleme bei der Infrastruktur lösen kann.“ Ziehe der ehemalige Militärdiktator Muhammadu Buhari erneut den Kürzeren, verlöre die muslimische Mehrheit im Norden des Landes einen Politiker, der Stimmen im ganzen Land holen könne. „Sie sind dann gewissermaßen für lange Zeit in der politischen Wildnis.“ Umgekehrt könnte bei einem Sieg Buharis der Rest der Bevölkerung frustriert sein, so Kukah. 

(kna 15.03.2015 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.