2015-03-12 11:29:00

Papstpredigt: Liebe oder Heuchelei, nur eines geht


 Wer sich nicht von der Barmherzigkeit Gottes verleiten lässt, den Nächsten zu lieben, endet als Heuchler, der zerstreut, anstatt Gutes zu tun. Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei seiner Morgenpredigt.

Die Tageslesung berichtet vom Propheten Jeremia, der Klage Gottes über sein Volk. „Das ist die Geschichte Gottes“, so der Papst. „Es scheint, als weine Gott hier. Ich habe dich so sehr geliebt, ich habe dir so viel gegeben, und du … du wendest dich gegen mich. Auch Jesus schaute auf Jerusalem und weinte. (..) Wir handeln nach unserem Willen, aber dabei verhärten wir uns auf unserem Weg: das Herz wird hart, es versteinert. Und das Wort des Herrn kann nicht eindringen. Und das Volk entfernt sich. Auch in unserer eigenen Geschichte kann das so sein. Und an diesem Tag der Fastenzeit können wir uns fragen: ‚Höre ich auf die Stimme des Herrn, oder mache ich das, was ich will, das was mir gefällt?’“

Das Evangelium des Tages berichte von so einer Verhärtung, so Papst Franziskus: Jesus habe Dämonen ausgetrieben, und würde deswegen von den Legalisten angeklagt, er treibe Dämonen mit Dämonen aus.

„In der Geschichte der Kirche gibt es so etwas auch! Denkt an Johanna von Orleans [Jean d’Arc], heute ist sie eine Heilige. Die Doktoren haben sie lebendig verbrannt, weil sie gesagt haben, sie sei eine Häretikerin. Es waren Doktoren, welche die Lehre genau kannten, wie Pharisäer: Weit entfernt von der Liebe Gottes. Denkt an den seligen Rosmini: Alle seine Bücher auf dem Index. Man durfte das nicht lesen, es war eine Sünde. Heute ist er ein Seliger. Gott gibt uns in der Geschichte Propheten, um uns zu zeigen, dass er uns liebt. In der Kirche hat er uns die Heiligen gegeben. Sie tragen das Leben der Kirche weiter, nicht die Mächtigen, nicht die Heuchler, nein, die Heiligen.“

Die Heiligen seien die, die keine Angst hätten, sich von der Barmherzigkeit Gottes streicheln zu lassen. Deswegen verstünden sie Not und Elend, sie schätzen niemanden gering.

„Jesus sagt: ‚Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich’. Gibt es da einen Weg des Kompromisses, hier ein wenig, dort ein wenig? Nein. Entweder bist du auf dem Weg der Liebe, oder dem Weg der Heuchelei.“

(rv 12.03.1025 ord)








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