2015-03-03 16:37:00

Weltgebetstag der Frauen: Bahamas, das Paradies mit Problemen


Kurz vor dem internationalen Frauentag begeht die Kirche den Weltgebetstag der Frauen. Dieses Jahr steht am 6. März ein Paradies mit Problemen im Mittelpunkt: die Bahamas. Mit ökumenischen Gottesdiensten, Gebeten und Meditationen werden in 170 Ländern soziale Missstände auf den Bahamas dargelegt. In Deutschland sitzt die „Zentrale“ zur Vorbereitung des Weltgebetstages in Stein bei Nürnberg. Die Pressereferentin des deutschen Komitees Lisa Schürmann ist seit 2009 an Bord und erzählt im Gespräch mit Radio Vatikan über die Tradition dieses weltweiten Gebetstages:

„Ähnlich wie beim internationalen Frauentag geht es auch beim Weltgebetstag der Frauen um Frauenrechte um Menschenrechte weltweit. Der Weltgebetstag ist eine weltweite Basisbewegung, die es schon seit dem 19. Jahrhundert gibt. Das ist eine Bewegung, wo sich Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen treffen und gemeinsam jedes Jahr Gottesdienst feiern von Frauen aus einem anderen Land und die dann nach dem Motto des Weltgebetstags ‚informiert beten, betend handeln’ auch gemeinsam handeln und sich überlegen, wie können wir die Welt verbessern.“

Dieses Jahr ist das auserwählte Land ein Inselstaat. Gewählt wurde die Inselgruppe Bahamas von Teilnehmerinnen der Internationalen Weltgebetstagskonferenz. Das sindchristliche Frauen (unterschiedlicher christlicher Konfessionen), die aus allen Weltregionen kommen, erklärt Schürmann. Mit den 700 Inseln der Bahamas im Atlantik assoziieren viele Traumstrände, Korallenriffe und Lebensfreude. Dass das gutbesuchte touristische Sehnsuchtsziel zwischen USA, Kuba und Haiti aber auch mit Problemen wie beispielsweise eine der höchsten Vergewaltigungsraten zu kämpfen hat, könne nun dank des Weltgebetstags der Frauen thematisiert werden. Die christlichen Frauen der bahamischen Weltgebetstags-Bewegung, die den ökumenischen Gottesdienst und die Liturgie an diesem Tag für alle 170 Länder vorbereitet haben, benennen mutig die „Achillesfersen“ ihrer Heimat:

„Die Frauen von dort berichten uns über die Gewalt gegen Mädchen, über die sehr hohe Brustkrebsrate. Über HIV-Aids Erkrankungen und über die schwierige Lage der Flüchtlinge aus dem Nachbarland Haiti, die dort oft ausgegrenzt werden. Die Besonderheit ist, dass wir viel erfahren, aber zugleich erzählen die Bahamerinnen, wie sich Menschen vor Ort für andere einsetzen, wie Frauenrechtsarbeit gemacht wird, wie Aidskranke unterstützt werden.“

Die bahamischen Frauen wählten für die Vermittlung der Schattenseiten ihres Landes eine bekannte Bibelstelle aus: die Fußwaschung. Auch Papst Franziskus setzte mit dem traditionellen Ritus der Fußwaschung am Gründonnerstag ein Zeichen. Letztes Jahr wusch er die Füße von zwölf Menschen verschiedenen Alters, verschiedener Konfession und Religion in einem Zentrum für Menschen mit Behinderung und im Jahr davor von Insassen eines Jugendgefängnisses. Dienen ist das Thema, und die Hingabe für andere steht im Brennpunkt des ökumenischen Gottesdienstes. Schürmann hofft, dass dies beispielgebend auch in unseren Breitenkreisen sein kann. Die Gottesdienstkollekte während des Weltgebetstags helfen auf jeden Fall, denn sie kommen Frauen- und Mädchenprojekte weltweit zu Gute. Dieses Jahr geht ein Teil der Spenden an das Frauenrechtszentrum „Bahamas Crisis Center“, das von den Weltgebetstags-Komitees von Österreich, Deutschland und der Schweiz unterstützt wird.

(rv 03.03.2015 no)








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