2015-02-17 10:30:00

Papst an Jugendliche: Sexualität nicht banalisieren


„Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.“ Unter diesem Motto – es ist die sechste Seligpreisung Jesu im Matthäusevangelium – steht eine Botschaft von Papst Franziskus an Jugendliche, die der Vatikan an diesem Dienstag publizierte. „Das kostbarste Gut, das wir im Leben haben können, ist unsere Beziehung zu Gott“, schreibt der Papst in dem Text, der sich auf den bevorstehenden Weltjugendtag vom August 2016 im polnischen Krakau bezieht.

„Gott hat jedem Mann und jeder Frau eine unbezwingbare Sehnsucht nach Glück, nach Fülle ins Herz gelegt.“ Das ist der Ausgangspunkt der Papstbotschaft. Glück besteht nun nach Darstellung der Bibel im „Zugang zur Gegenwart Gottes“ – wozu man allerdings ein „reines Herz“ brauche. Franziskus wörtlich: „Jeder von uns muss lernen zu unterscheiden, was sein Herz ‚verunreinigen’ kann“. Und weiter: „Wenn für die Bewahrung der Schöpfung, für die Reinheit der Luft, des Wassers und der Nahrung eine gesunde Aufmerksamkeit notwendig ist, um wieviel mehr müssen wir dann die Reinheit dessen schützen, was uns am kostbarsten ist: unsere Herzen und unsere Beziehungen.“ Eine solche „menschliche Ökologie“ könne uns dazu verhelfen, „die reine Luft zu atmen, die aus den schönen Dingen, der echten Liebe, der Heiligkeit hervorgeht“.

Der Papst ermuntert die Jugendlichen zur behutsamen Pflege ihrer Gottesbeziehung. „Ist euch bewusst, wie unschätzbar wertvoll ihr in Gottes Augen seid?“, fragt er. „Wenn diese Wahrnehmung schwindet, wird das Menschsein ein unverständliches Rätsel, denn gerade das Wissen darum, dass wir von Gott bedingungslos geliebt werden, verleiht unserem Leben Sinn.“ In der Liebe stecke eine große „Kraft“: „Lasst nicht zu, dass dieser kostbare Wert verfälscht, zerstört oder verdorben wird.“ Liebe werde verfälscht, wenn man den Nächssten „für die eigenen egoistischen Zwecke“ einsetzt, „manchmal als bloßes Lustobjekt“.

„Ich bitte euch“, so fährt der Papst fort, „habt keine Angst vor einer wahren Liebe, wie Jesus sie uns lehrt“. Junge Christen sollten sich „der verbreiteten Tendenz zur Banalisierung der Liebe widersetzen“ und die Liebe vor allem nicht „allein auf den sexuellen Aspekt reduzieren“. Die Kirche verfüge über eine „reiche Lehre auf diesem Gebiet“: Wer sie näher betrachte, stelle fest, „dass das Christentum nicht etwa aus einer Reihe von Verboten besteht, die unsere Wünsche nach Glück ersticken, sondern in einem Lebensprojekt, das unsere Herzen begeistern kann“.

Franziskus erinnert daran, dass sich die Einführung der kirchlichen Weltjugendtage durch den heiligen Johannes Paul II. nächstes Jahr zum dreißigsten Male jährt. „Diese Jugendpilgerfahrt durch die Kontinente unter der Leitung des Nachfolgers Petri war wirklich eine gottgewollte und prophetische Initiative“, urteilt er.

(rv 17.02.2015 sk)








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