2015-02-15 15:37:00

Käßmann verteidigt Kirchenasyl


Die frühere Bischöfin  Margot Käßmann hat das Kirchenasyl verteidigt. Schließlich habe Jesus selbst gesagt: „Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen“ (Matthäus 25,35), schreibt die Botschafterin der EKD für das Reformationsjubiläum 2017, in der „Bild am Sonntag“. Beim Kirchenasyl nehmen Gemeinden Asylbewerber vorübergehend auf, um ihre Abschiebung zu verhindern und eine Wiederaufnahme oder Überprüfung ihres Verfahrens zu erreichen. Die Praxis ist jedoch umstritten. So hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) jüngst einen wachsenden Missbrauch des Kirchenasyls beklagt. Wenn eine rechtskräftige Entscheidung für eine Aufenthaltsbeendigung vorliege, die durch Gerichte bestätigt sei, „dann hat keiner das Recht – auch nicht die Kirche – zu sagen: ‚Ich sehe das aber mal anders‘“, hatte er erklärt. Als Christ übe er auch Erbarmen, so de Maizière, „aber dann reden wir über vier, fünf, sechs, zehn Fälle im Jahr“. Doch inzwischen seien es Hunderte. Dieses Mittel werde überwiegend eingesetzt, um Überstellungen in sichere Drittländer zu verhindern. Der Innenminister: „Das ist jedenfalls ein Missbrauch des Kirchenasyls.“

(idea 15.02.2015 mc)








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