2015-02-15 14:50:00

Berlinale: Großer Preis für den kirchenkritischen Film „El Club“


Der chilenische Film „El Club“ ist zum Abschluss der Berlinale mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet worden. In dem Streifen setzt sich Pablo Larrain kritisch und polemisch mit dem Umgang der katholischen Kirche mit pädokriminellen Priestern sowie mit dem Vertuschen und Verleugnen der Verbrechen an Kindern auseinander. Der Film hatte am vergangenen Montag bei dem Filmfestival in Berlin seine Weltpremiere.

Ökumenische Jury vergab drei Preise

Die Ökumenische Jury bei der Berlinale zeichnete am Samstag drei Filme aus. Einen Preis erhielt „El boton de nacar“ (Der Perlmutknopf) von Patricio Guzman (Chile/Frankreich/Spanien 2015). In dem Film geht es um die Natur und Landschaft und vor allem um das Wasser im südamerikanischen Küstenstaat Chile. Manche Leute behaupten, Wasser habe ein Gedächtnis. Dieser Film zeige, dass es auch eine Stimme habe, so die Begründung der Jury.

Ferner vergab die Ökumenische Jury einen Preis an den Film „Ned Rifle“ (USA 2014) von Hal Hartley. Im letzten Teil der Underground-Triologie über das Leben von Henry, Fay und ihrem Sohn Ned beschließt letzterer, als er 18 Jahre alt wird, aus dem Zeugenschutzprogramm auszusteigen und seinen Vater umzubringen, weil dieser Mutter Fay ins Gefängnis gebracht hat. Der Film konzentriert sich auf den jungen Titelhelden, der mit Gottes Hilfe einen Mord begehen möchte. „Mit traditioneller Hartley'scher Lakonie und feiner, absurder und nie menschenverachtender Komik erzählt die Ikone des US-Independentfilms ein Märchen von Rache, Scheitern und Familienbanden“, heißt es in der Begründung der Jury.

Die dritte Auszeichnung der Ökumenischen Jury ging an „Histoire de Judas“ (Die Geschichte des Judas, Frankreich 2015). In der Bearbeitung des biblischen Stoffes durch Rabah Ameur-Zaimeche, so die Jury, werde die Beziehung von Jesus und Judas als innig und ohne jede Spur von Verrat dargestellt. Judas werde genauso wie Jesus zum Opfer von Machtspielen der Römer, des Hohepriesters und der Pharisäer. Auch als der von Kopfschmerzen geplagte Pontius Pilatus sehenden Auges einen Unschuldigen zum Tode verurteilt, der beim Eintreten für die Freiheit Worte statt Waffen einsetzt, so die Jury, „bleibt die Tonlage dieses Historienfilms sanft und leise. Umso hörbarer ist dadurch sein Widerhall in der Gegenwart“.

(kna 15.02.2015 mc)








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