2015-02-09 14:51:00

Syrien: In Aleppo gibt es nichts, außer Gewalt


Jordaniens Armee greift weiterhin Stützpunkte des selbsternannten Kalifats IS an. Mit seinem Terror hat sich der IS auf die vordersten Seiten der Zeitungen katapultiert. Immer weniger Aufmerksamkeit gibt es hingegen für den syrischen Bürgerkrieg. Beispiel Aleppo: In der zwischen Regierungstruppen und Rebellen umkämpften Stadt fehlt es mittlerweile an allem. An Strom, Wasser, Nahrung, Arbeit. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der armenisch-katholische Bischof der Stadt, Boutros Marayati.

„Die Situation in Aleppo ist dramatisch, weil so vieles hier fehlt. Die Ärzte sind weg, es fehlen Medikamente. Dennoch bleiben wir hier, um zu leben – oder besser gesagt – um zu überleben. Wir fühlen uns schon vom Rest der Welt alleine- und vor allem vom Westen im Stich gelassen. Viele Bürger kommen zu uns und fragen, ob sie hier bleiben oder nicht doch besser weggehen sollen. Darauf können wir aber keine zufriedenstellende Antwort geben.“

Am meisten fehle das Gefühl, in Sicherheit zu leben, so der Bischof. Bombenexplosionen gehörten zum Alltag. Zwei Drittel der Menschen seiner Gemeinschaft seien bereits geflohen.

„Wir öffnen unsere Kirchen nur noch, um den Menschen zu helfen. Es kommen zum Glück noch Hilfsgüter bei uns an. Doch mittlerweile sind bei uns alle hilfsbedürftig. Trotz allem haben wir es bisher noch geschafft, unsere Schulen offen zu halten. Und ein anderes schönes Zeichen: Unsere Kirchen sind während der Gottesdienste voll!“

(rv 09.02.2015 mg)








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