2015-02-08 14:52:00

Indien: 140 Bischöfe demonstrieren gegen Christenverfolgung


Mit einer Lichterprozession haben am Freitagabend im südindischen Bangalore 140 katholische Bischöfe und hunderte Priester, Ordensschwestern und Laien gegen die jüngsten Angriffe auf Kirchen protestiert. Der Vorsitzende der Indischen katholischen Bischofskonferenz, Kardinal Oswald Gracias, sowie die Erzbischöfe von Delhi und Bangalore, Anil Couto und Bernard Moras, hielten in der St Anthony's Church kurze Ansprachen an die Teilnehmer, die für „Frieden und Harmonie" gebetet hatten. Anlass der Kundgebung war die Vollversammlung der Bischofskonferenz, die noch bis zum 9. Februar in Bangalore stattfindet.

Am Donnerstag hatte die Polizei bei Protesten in Neu Delhi hunderte Christen festgenommen, darunter katholische Priester und Ordensfrauen, die gegen die wachsende religiöse Intoleranz im Land protestiert hatten. Nach Medienberichten gingen die Beamten teilweise mit Schlagstöcken gegen die friedlichen Demonstranten vor. Die Proteste reagierten auf den Anschlag auf eine Kirche im Süden Neu Delhis am Montag, bei dem der Tabernakel aufgebrochen und die geweihten Hostien verstreut wurden. Laut Medienberichten handelte es sich um den fünften Angriff auf eine Kirche seit Dezember. Christen vermuteten hinter den Bränden und Verwüstungen hingegen konzertierte Angriffe extremistischer Hindus.

In einer ebenfalls am Freitag veröffentlichten Erklärung rief die Bischofskonferenz die Regierung auf, die Herrschaft des Rechts sowie Frieden und Harmonie aufrechtzuerhalten. Die Bischöfe äußerten“"großen Schmerz und Sorge über die zunehmenden Bedrohungen des Friedens und der gesellschaftlichen Harmonie durch zahlreiche bedauerlichen Vorfälle gegen die christliche Gemeinschaft in verschiedenen Teilen des Landes". Es habe kaum einen Tag in den zurückliegenden Monaten gegeben, an dem nicht über Angriffe auf Christen, Kirchen und christliche Einrichtungen berichtet worden sei. Auch gewählte Volksvertreter hätten "schockierende Erklärungen" unter Missachtung der in der Indischen Verfassung garantierten Religionsfreiheit gegeben. Die Bischöfe kritisieren konzertierte Anstrengungen auf unterschiedlichen Ebenen mit dem Ziel, die Christen zu Bürgern zweiter Klasse zu degradieren.

(kna 08.02.2015 gs)








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