2015-02-05 11:52:00

Frühmesse: Die Kirche ist ein Feldlazarett


Die Kirche hat die Aufgabe, das Evangelium „in Armut“ zu verkünden und den Hilfsbedürftigen zu helfen. Doch dieser Dienst ist ein Werk des Heiligen Geistes und kein rein menschliches Unterfangen: Daran erinnerte der Papst in seiner Predigt, die er in der Kapelle von Santa Marta an diesem Donnerstagmorgen hielt. Wer wie einst die zwölf Apostel heute für das Reich Gottes arbeite, der habe drei Aufgaben: heilen (also vom Bösen befreien), aufstehen (also Bekehrung) und befreien (also Vergebung). Wer dies tue, müsse aber gleichzeitig in aller Bescheidenheit anerkennen, dass er trotzdem nur „ein Arbeiter des Reiches Gottes“ sei - nicht mehr und nicht weniger. 

Das Tages-Evangelium nach Markus von diesem Donnerstag berichtet über die Aussendung der zwölf Apostel durch Jesus. „Er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen“ (Mk 6,8): Auf diesen Satz des Evangelisten lenkte der Papst als erstes die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer. 

„Das ist die Mission der Kirche, einer Kirche, die heilt und pflegt. Ich habe in der Vergangenheit von der Kirche als einem Feldlazarett gesprochen. So ist es! Es gibt so viele Verletzte! Es gibt so viele Menschen, die der Pflege bedürfen! Das ist der Auftrag der Kirche: Pflegt die Wunden des Herzens, öffnet Gott die Tore, denn Er ist gut und vergibt alles, weil Gott ein zärtlicher Vater ist. Gott wartet immer auf uns!“

Alles andere wäre falsch, so Franziskus weiter: Nur die Hilfe für die Armen und Bedürftigen zähle.

„Wir müssen zwar selber manchmal eine Hilfe entgegennehmen und uns organisieren, um Hilfe anzubieten. Der Herr gibt uns diesbezüglich auch Gaben. Aber wenn wir diesen Auftrag vergessen, dann vergessen wir auch die Armut und den apostolischen Eifer! Wir setzen alle unsere Hoffnungen in diese Mittel, doch damit wird die Kirche immer mehr zu einer NGO, die zwar schön und nett aussieht und auch mächtig wirkt, aber sie entspricht dann nicht dem Evangelium, weil ihr jener Geist, jene Armut und jene Kraft zum Heilen fehlen.“

Die Jünger kehrten „voller Freude“ von ihrer Mission zurück, das könne man aus dem Tagesevangelium erahnen.

„Jesus sagt ihnen dann sicher nicht: Ach, wie großartig seid ihr gewesen, aber das nächste Mal organisieren wir uns besser! Vielmehr sagt er ihnen: Wir sind unnütze Diener. Das ist der wahre Apostel! Das schönste Kompliment, das ein Apostel hören will, lautet: Er war ein Arbeiter des Reiches Gottes!“

(rv 05.02.2015 mg)








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