2015-02-02 13:08:00

Südsudan: Die Jungen sind die Hoffnung


Wieder einmal Waffenruhe. Das wurde zum wiederholten Male von den Konfliktparteien im jüngsten und ärmsten Staat von Afrika, im Südsudan, beschlossen. Mit dieser abermaligen Vereinbarung zwischen dem südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir und seinem früheren Stellvertreter und jetzigen Rivalen Riek Machar soll dem Bürgerkrieg ein Ende bereitet werden. Doch das scheint, wieder mal, schwieriger als erwartet. Es ist schon das siebte Mal, dass im Nachbarstaat Äthiopien unter Aufsicht des ostafrikanischen Staatenbündnisses IGAD die beiden Rivalen eine Feuerpause unterzeichnen. Diese hielt bis jetzt leider immer nur wenige Stunden an.

Seit Dezember 2013 wütet bereits der Bürgerkrieg; Zehntausende Menschen wurden getötet und Hunderttausende vertrieben. Die vielen toten Zivilisten, eine vorprogrammierte Hungersnot – all das sind im Kern Folgen der Auseinandersetzung der unterschiedlichen Ethnien des Landes. Warum sich das - erst seit 2011 vom Sudan unabhängige Land – nicht erholen kann und warum die militärische Kontrolle immer stärker wird, das erklärt die erste US-Botschafterin im Südsudan Susan Page im Interview mit US Today so:

„In diesen Tagen ist die Welt sehr gut vernetzt. Und in diesem Zusammenhang ist es wichtig, daran zu denken, in welchem Umfeld, in welcher Nachbarschaft Südsudan sich befindet. Kenia, Uganda, Somalia, Sudan – das sind Plätze, an denen auch Terroristen aktiv sind. Beispiel: das Attentat 2013 auf das Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi, welches 67 Menschen das Leben kostete. Wenn also einem Staat die Kontrolle über Regionen entgleitet, dann steigt das Risiko weiterer Terrorangriffe.“

Der Südsudan erlangte 2011 nach einem langen Kampf die Unabhängigkeit vom Sudan. Zwei Jahre später brach innerhalb des Südsudans die Gewalt aus, nachdem Präsident Salva Kiir seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar einen Putschversuch vorgeworfen hatte. Der Konflikt zwischen den Anhängern Kiirs und Machars, der sich entlang ethnischer Linien (der Dinka und der Nuer Gruppen) abspielt, zählt heute mehr als zwanzig bewaffnete Gruppen. Die jahrelange Traumatisierung der Menschen führt zu schrecklichen Kriegsverbrechen. Ob der Waffenruhe diesmal eingehalten wird oder nicht, ist schwer zu sagen. Für Page gibt es aber doch noch eine Hoffnung:

„Die jungen Leute sind gewissermaßen der größte Stamm im Südsudan. Nicht die Dinka, nicht die Nuer…. sondern die jungen Menschen. Sie sind das Potential des Landes!“

(rv/us-today 02.02.2015 no)








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