2015-02-02 17:12:00

Japan: Zweite von IS enthauptete Geisel war Christ


Die von den IS-Terroristen jüngst getötete Geisel war ein bekennender Christ. Der 47-jährige Journalist Kenji Goto war im Oktober in die Gewalt der IS-Kämpfer geraten, als er seinem nahe der syrischen Stadt Aleppo verschleppten Freund Yukawa helfen wollte.

Das im Netz veröffentlichte Video vom 31. Januar mit seiner Enthauptung wurde von japanischen Spezialisten als echt eingestuft. Bereits am 25. Januar hatten die Terroristen Haruna Yukawa umgebracht. Gespräche mit Informanten vor Ort sollten ihm die Beurteilung der Sicherheitslage erleichtern. Er war der festen Überzeugung, dass der IS japanische Journalisten anders behandele als US-amerikanische oder britische. Japan hat nicht-militärische Hilfe im Kampf gegen IS zugesagt. Länder, die von dem Krieg gegen den IS betroffen sind, sollen rund 180 Millionen Euro erhalten. Der IS hatte zunächst ein Lösegeld von ebenfalls 180 Millionen Euro für die beiden Japaner verlangt und nach der Ermordung des 42-jährigen Yukawa einen Gefangenenaustausch angeboten. Goto und ein jordanischer Pilot sollten gegen eine in Jordanien einsitzende Al-Kaida-Terroristin, Saidscha al-Rischawik, ausgetauscht werden. Da der IS das von Jordanien geforderte Lebenszeichen des Piloten nicht gab, unterblieb der Gefangenenaustausch.

Träume von einer Welt ohne Krieg

Bei Kollegen galt Goto, der 1997 Christ wurde, als zuverlässig und vorsichtig. Der japanischen Zeitschrift „Christian Today“ (Christ heute) hatte er im vergangenen Jahr gesagt: „Ich habe schreckliche Orte gesehen und mein Leben riskiert. Aber ich weiß, dass Gott mich immer irgendwie retten wird.“ Deshalb würde er sich aber nie leichtfertig in Gefahr begeben, hatte er hinzugefügt und das mit einem Bibelvers begründet: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen“ (Matthäus 4,16). Ein Appell von Gotos Mutter, Junko Ishido, an die Entführer, ihren Sohn freizulassen, weil er lediglich anderen Menschen helfen wollte, blieb ungehört. Als sie die Todesnachricht erhielt, sagte sie, dass sie zwar Tränen des Schmerzes vergieße, aber nicht möchte, dass der Schmerz den Anfang einer Kette des Hasses bilde. Ihr Sohn habe von einer Welt ohne Krieg geträumt. „Diese Prinzipien müssen auch nach seinem Tod hochgehalten werden“, so die Mutter.

(vaticaninsider/idea 02.02.2015 no)








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