Sympathisanten des „Islamischen Staats“ haben bei zwei separaten Überfällen zwanzig
koptische Christen entführt. Das berichtet das Hilfswerk „Open Doors“. Sieben von
ihnen waren am 29. Dezember 2014 auf dem Weg von Ägypten in die Stadt Sirte, als ihr
Auto von islamischen Extremisten angehalten wurde. Ebenfalls in Sirte drangen am 3.
Januar Bewaffnete in Privatwohnungen ein, die unter anderem von Christen bewohnt wurden.
Sie verlangten die Pässe der Anwesenden und nahmen daraufhin nur die Christen mit.
Fotos aller zwanzig entführten Kopten wurden am 12. Januar auf einer Website des IS
veröffentlicht. Ihre Verwandten aus der ägyptischen Provinz Minya identifizierten
die Männer, sind jedoch bislang nicht kontaktiert worden. Mehrere Versuche, Hilfe
durch die ägyptischen Behörden zu erhalten, blieben dem Vernehmen nach erfolglos.
Trotz bestehender Kontakte zwischen den beiden Regierungen haben die ägyptischen Behörden
bislang lediglich bestätigt, dass die Männer noch am Leben sind.
Bis zu 1,5 Millionen ägyptische Arbeitsmigranten sind von den chaotischen Verhältnissen im Nachbarland Libyen betroffen, wo sich verschiedene Gruppierungen weiterhin bekämpfen. Doch in letzter Zeit sind besonders die Christen Ziel von Übergriffen geworden. Am 23. Dezember erschossen Unbekannte in Sirte ein koptisches Ärztepaar vor den Augen ihrer zwei kleinen Kinder. Ihre Tochter im Teenageralter wurde wenige Tage später von Kugeln durchsiebt aufgefunden.
(pm 01.02.2015 sk)
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