2015-02-01 09:24:00

Kardinal Woelki: Gegen Armut im Alter kämpfen


Immer mehr Rentner brauchen staatliche Unterstützung. Darauf macht der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki aufmerksam. Binnen eines Jahres sei die Zahl von Senioren mit Grundsicherung in Deutschland um 34.500 auf eine halbe Million gestiegen, so Woelki am Sonntag im Domradio.

 

„In unserem reichen Land lebt jeder fünfte Bürger in Armut oder ist von sozialer Ausgrenzung betroffen. Die jeweils zum Jahreswechsel veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes sind wenig ermutigend. Über 16 Prozent der Menschen in Deutschland sind ‚armutsgefährdet’ – der Anteil der Menschen, die von „erheblicher materieller Entbehrung“ betroffen sind, liegt auch aktuell wieder über 5 Prozent. Diese traurigen Zahlen sind unseren Medien immer nur ein paar Zeilen wert. Es sind eben keine Neuigkeiten.“

Die Daten über Altersarmut hätten zwar „keinen richtigen ‚Nachrichten- Wert’“, so Kardinal Woelki: „Doch die Menschen, die hinter den Statistiken verschwinden, haben einen Wert!“

„Denn hinter jeder dieser anonymen Zahlen steht immer ein konkreter Mensch. Ein armer Mensch, nicht selten mit einer traurigen Geschichte und allzu oft mit einem von Armut gezeichneten Gesicht... Kein einziger dieser Armen darf wertlos für uns sein. Gerade diejenigen, die sozial ausgegrenzt und unbeachtet an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt werden, gehören in unsere Mitte.“

Besonders die Christen dürften die Armen „nicht aus dem Blick verlieren“, sagte Kardinal Woelki.

„Jedem armen Menschen dieser Tage steht nicht nur eine anonyme Spende oder eine materielle Zuwendung zu, die sein Leben erträglicher macht. Unsere Aufmerksamkeit, ja unsere liebevolle menschliche Zuwendung haben sie auf jeden Fall verdient, denn es gilt die Mahnung Jesu: ‚Was ihr dem Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan!’ (Mt 25,40)“

(domradio 01.02.2015 sk)








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