2015-01-31 14:38:00

Dialog mit dem Islam: Aktuelle Ereignisse prägen Agenda


Die Pegida-Bewegungen in Deutschland sind kein Stolperstein für den katholisch-islamischen Dialog. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Islamwissenschaftler Pater Felix Körner, Berater des Heiligen Stuhles in Fragen des christlich-islamischen Dialogs. Am Freitag endete im Vatikan eine Tagung der Päpstlichen Kommission für die interreligiösen Beziehungen.

„Allen Seiten von dialogbereiten Gesprächspartnern, ob nun christlich, ohne religiösen Hintergrund, oder Muslime, wird angesichts solcher Demonstrationen und Bewegungen noch einmal klar, wie wichtig es ist, dass man offen miteinander redet“, so Körner. „Das nimmt die muslimische Seite jetzt auch im doppelten Sinne wahr. Einerseits sieht sie das und andererseits nimmt sie Gelegenheiten wahr, um auch miteinander in Geschlossenheit jetzt aufzutreten und zu sagen: Die große muslimische Mehrheit in Deutschland ist für ein Plurales Zusammenleben in einem sekundären Rechtsstaat.“

Insgesamt würden die Beratungen sehr von aktuellen Ereignisse bestimmt, die Kommission sei international besetzt, aus Nigeria oder dem Irak seien Mitglieder dabei gewesen. Man habe aber immer versucht, Perspektiven aufzuzeigen, wo man sprechen könne und moderate Gesprächspartner finde, damit Religion Grundlage für den Frieden werde.

„Die meisten Gesprächspartner, beispielweise in Afrika, verstehen die Anliegen und die Klarheit der Kirche sehr gut, so hat das auch gerade heute der afrikanisch-nigerianische Kollege bezeugt. Bei der irakischen Situation ist es interessant, dass es eine richtige Jungendbewegung gibt, die sich über die neuen, sozialen Medien organisiert und die auch eine starke Distanz nimmt  zu der radikalisierten Gewalt, wie sie im Namen des Islams zur Zeit in der arabischen Welt, vor allem natürlich durch den sogenannten Islamischen Staat gegen Christen, und gegen andere Gruppierungen der irakisch-syrischen Welt, aber auch gegen Muslime losschlägt.“

Bei den Beratungen der Kommission sei es um das Thema Hoffnung gegangen, fünf Stichworte seien genannt worden, berichtet Pater Körner. „Wir hoffen, dass wir zu konkreten Lösungen im Zusammenleben kommen. Das zweite: dass wir den anderen und seinen Hintergrund besser verstehen. Das dritte: dass wir dabei auch unseren eigenen Glauben besser und tiefer erkennen. Viertens: Wir hoffen, dass wir auch in aller Ehrlichkeit und Offenheit Christus bezeugen können. Und wir hoffen, dass wir miteinander Werte und Prioritätsformulierungen finden können, mit denen wir gemeinsam unsere Gesellschaften gestalten können.“

 

(rv 31.01.2015 pdy)

 








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