2015-01-27 11:06:00

Fastenzeit – „ein Weg der Herzensbildung“


„Gott verlangt nichts von uns, das er uns nicht schon vorher geschenkt hätte“. Das schreibt Papst Franziskus in seiner Botschaft zur Fastenzeit, die der Vatikan an diesem Dienstag veröffentlichte. Wir seien Gott nicht gleichgültig, fährt der Papst fort: „Jeder von uns liegt ihm am Herzen, er kennt uns beim Namen, sorgt sich um uns und sucht uns, wenn wir uns von ihm entfernen.“

Die Botschaft will die Leser dazu einladen, etwas gegen die Gleichgültigkeit zu tun. „Während es mir relativ gut geht und ich mich wohl fühle, vergesse ich jene, denen es nicht gut geht“, schreibt Franziskus. „Diese egoistische Haltung der Gleichgültigkeit hat heute ein weltweites Ausmaß angenommen“. Das sei ein „Missstand, dem wir als  Christen begegnen müssen“. Wenn sich das Volk Gottes „zu seiner Liebe bekehrt“, dann finde es auch Antworten „auf jene Fragen, die ihm die Geschichte beständig stellt“. Wörtlich erklärt der Papst: „Ein Christ  ist, wer sich von Gott mit dessen Güte und Barmherzigkeit, mit Christus selbst bekleiden lässt, um wie dieser zum Diener Gottes und der Menschen zu  werden.“

Die Kirche sei, wie das Glaubensbekenntniis formuliere, eine „Gemeinschaft der Heiligen“ auch deshalb, weil sie an der Liebe Gottes teilhabe. „In dieser Gemeinschaft der Heiligen und der Teilhabe am Heiligen besitzt keiner etwas nur für sich, sondern was er hat, ist für alle“, so der Papst. Und er fährt fort: „Und weil  wir in Gott verbunden sind, können wir auch etwas für die Fernen und diejenigen tun, die wir aus  eigener Kraft niemals erreichen könnten“.

Franziskus schlägt allen Katholiken vor, die kommende Fastenzeit – das ist eine Formulierung seines Vorgängers Benedikt XVI. – „als einen Weg der ‚Herzensbildung’ zu gehen“. Wir sollten uns um ein „barmherziges  Herz“ bemühen, das für Gott und die anderen offen sei. „Im Grunde ein armes Herz, das um die eigene Armut weiß und sich für den anderen hingibt.“

(rv 27.01.2015 sk)








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