2015-01-26 12:03:00

Nigeria: Kirche für internationale Hilfe gegen Boko Haram


Falls die islamistische Boko Haram-Gruppe die nordöstliche Stadt Maiduguri in Nigeria einnehmen wird, wird die gesamte Region in die Hände der Dschihadisten fallen. Das sagt im Interview mit Radio Vatikan der Vorsitzende der nigerianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama. Die islamistische Terror-Organisation hatte am Sonntag einen Angriff auf die Millionenstadt Maiduguri im Nordosten Nigerias begonnen. Bisher sei es der nigerianischen Armee gelungen, den Angriff der Boko Haram auf die Großstadt abzuwehren.

„Doch die aktuelle Lage ist sehr prekär. Sie greifen vor allem unschuldige Nigerianer an. Der Angriff auf Maiduguri zeigt, dass Boko Haram sich nicht einfach mit einzelnen Anschlägen begnügt sondern eine ganze Region einnehmen und kontrollieren will. Damit würde sich ihre Position komplett ändern.“

Denn dann gebe es in Afrika eine ähnliche Situation wie mit dem „Islamischen Staat“ (IS) zwischen Syrien und dem Irak. Christen und Muslime in Nigeria haben davor Angst, so der Erzbischof von Jos.

„Boko Haram bringt Menschen jeglicher Religionszugehörigkeit um, egal ob es sich um Christen oder Muslime handelt. Deshalb ist es schwierig, dass Religionsführer da vermitteln, weil Religion an sich gar nicht das zentrale Anliegen von Boko Haram ist.“

Alle Religionsführer fordern von der Regierung deshalb konkrete und vor allem verbesserte Sicherheitsmaßnahmen.

„Wenn ich Regierungsmitglieder höre, die sagen, dass sie keine internationale Hilfe wollen, dann bin ich sehr überrascht darüber. Die Menschen hier sterben oder müssen ihr Zuhause verlassen. Und wir sehen, dass die nigerianische Regierung damit nicht gut umgehen kann. Deshalb bin ich dafür, dass die internationale Staatengemeinschaft unser Land konkret unterstützt.“

(rv 26.01.2015 mg)








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