2015-01-22 12:11:00

D: „Intensiver Lern- und Entwicklungsprozess“


Trauriges Jubiläum: Vor fünf Jahren kamen die Skandale um sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche Deutschlands ins Rollen. Seitdem hat die Kirche „einen intensiven Lern- und Entwicklungsprozess durchlaufen, der bis heute nicht abgeschlossen ist“. Das schreibt der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann, in einer Erklärung von diesem Donnerstag. „Bei diesem Prozess hat es viele positive Fortschritte gegeben, aber auch Rückschläge“, so der Bischof. Seit fünf Jahren legten die deutschen Bischöfe „das Hauptaugenmerk darauf, einschlägigen Hinweisen sorgfältig nachzugehen, Vorwürfe gewissenhaft zu prüfen und dazu die vorhandenen Regelwerke zu überarbeiten oder neue zu schaffen“. Ziel sei es, „flächendeckend zu einer Kultur der Achtsamkeit durch Präventionsarbeit auf allen Ebenen zu gelangen“.

Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich nach Ackermanns Darstellung „der Verantwortung für die Vorkommnisse gestellt“. „In aller Klarheit haben wir vor fünf Jahren die Verbrechen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen verurteilt und die Betroffenen dieser abscheulichen Taten um Vergebung gebeten“, so der Bischof wörtlich. Und er fährt fort: „Seitdem arbeiten wir an einer ehrlichen Aufklärung und Aufarbeitung, frei von falscher Rücksichtnahme, auch wenn uns Vorfälle gemeldet werden, die schon lange zurückliegen. Die Betroffenen haben ein Recht darauf.“ Die Bischöfe wollen sich „weiterhin für die Aufarbeitung und für die Aufklärung einsetzen“, schreibt Ackermann. Dazu diene das im letzten Jahr angestoßene interdisziplinäre Forschungsprojekt, das bis 2017 dauern werde. Er unterstütze auch „politische Überlegungen zur Einrichtung einer nationalen unabhängigen Aufarbeitungskommission, die sich der gesamtgesellschaftlichen Problematik widmet“, so Bischof Ackermann.

(pm 22.01.2015 sk)








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