Irak: Erzbischof von Mossul geht nach Australien

Der chaldäisch-katholische Erzbischof von Mossul, Emil Shimoun Nona, verlässt seinen Posten im Nordirak und geht nach Sydney. Dort übernimmt er auf Wunsch von Papst Franziskus die Leitung der chaldäischen Ortskirche, wie der Vatikan am Donnerstag bekanntgab. Der bisherige Amtsinhaber in Sydney, Djibrail Kassab, geht mit 76 in Ruhestand. Ein Nachfolger für Nona in Mossul ist noch nicht benannt.

Nona, am 1. November 1967 im nordirakischen Alqosh geboren, leitete die Diözese Mossul seit 2009. Nachdem die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) Mossul im vergangenen Sommer unter ihre Kontrolle brachte, richtete sie im Amtssitz des Erzbischofs ihr Hauptquartier ein. Die christliche Bevölkerung floh zu Zehntausenden aus der Stadt und dem Umland; Nona betreute seine Diözese nach eigenen Angaben nur noch vom Auto aus. Sein Vorgänger Paulos Faraj Rahho war 2008 entführt und ermordet worden.

In Mossul war 2014/15 erstmals nach ca. 1.800 Jahren ununterbrochener christlicher Geschichte kein Weihnachtsfest gefeiert worden.

 

(kna 15.01.2015 mg)