2015-01-14 12:39:00

Sri Lanka: „Kirche leidet an Repressalien"


Die katholische Kirche in Sri Lanka leidet nach Worten eines Medienwissenschaftlers und Ordensmanns unter vielen staatlichen Repressalien. „Ich würde uns Katholiken vor dem Gesetz bestenfalls als geduldete Religion bezeichnen“, sagte der Dekan der Medienfakultät am katholischen Aquinas University College, Benediktinerpater Benedict Joseph, am Mittwoch im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

So sei die Gründung kirchlicher Organisationen kaum möglich und der Neubau von Kirchen untersagt. Konversion werde nicht geduldet, obwohl die Kirche gar keine „aktive Missionierung betreibt“. Christen können laut Joseph auch keine höheren staatlichen Positionen erreichen.

Der Benediktiner äußerte sich nach einer Messe, bei der Papst Franziskus zur Heiligsprechung des „Apostels von Ceylon“, Joseph Vaz (1651-1711), entschieden für das Recht auf freie Religionsausübung eintrat. Als Ursache für die Missstände benannte Joseph den Einfluss nationalistisch-buddhistischer Kräfte in Gesellschaft und Politik.  Die katholische Kirche gelte für sie immer noch als europäischer Fremdkörper, der die Identität des Insellandes bedrohe.

 

In der Tat habe die Kirche mit ihren Einrichtungen eine hohe Anziehungskraft, so der Benediktiner. „In unseren Gemeinden herrscht ein starker Zusammenhalt, und sie strahlen sehr viel Freude aus. Das mögen Menschen nun einmal.“ Auch gäben kirchliche Hilfsinitiativen ein Vorbild für soziale Fürsorge, die der Staat nicht bieten könne. Die katholischen Schulen seien die besten Bildungsstätten des Landes und stünden jedem offen.


Die Hoffnungen auf den neuen srilankischen Präsidenten Maithripala Sirisena hält Joseph für begründet. Er zeige sich bislang als moderater und am Gemeinwohl orientierter Politiker. Damit habe er „die katholische Kirche auf seiner Seite“. Er dürfe nun jedoch nicht seine Glaubwürdigkeit verlieren, so der Benediktiner.

 (kna 14.01.2015 gs)








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