2015-01-13 13:13:00

Sri Lanka: Ein Chor als Zeichen der Versöhnung


Mit singhalesischen, tamilischen, englischen und lateinischen Gesängen wurde an diesem Dienstag Papst Franziskus in Sri Lanka begrüßt. Dieselbe Mischung aus Sprachen und Kulturen spiegelt auch der Chor wieder, Jugendliche und junge Erwachsene aus dem ganzen Land haben sich hier engagiert. Gerade wegen des erst vor fünf Jahren zu Ende gegangenen Bürgerkrieges zwischen Tamilen und Singhalesen ist das etwas ganz besonderes für das Land, erklärt Sean Jason Austin, der den Papstbesuch mitorganisiert.

„Das ist eine fantastische Initiative, weil wir zum ersten Mal in der Geschichte von Sri Lanka einen Chor aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 25 haben, die aus dem ganzen Land kommen: Aus dem Norden, dem Süden, von Osten und Westen. Und was ganz besonders ist, auch Singhalesen und Tamilen sind hier zusammen gekommen, um zusammen zu singen und Gott zu ehren. Das ist einfach eine tolle Gelegenheit.“

Der Chor ist ein Ausdruck der Hoffnung auf Versöhnung in diesem Land, dass erst sei fünf Jahren in Frieden lebt. Noch lange nicht sind die Konflikte zwischen Singhalesen und Tamilen aufgearbeitet. Auch deshalb ist es für die Sänger eine besondere Ehre, dass sie in die Willkommenszeremonie für den Papst involviert sind und ein Teil der Erfahrung sein können, weiß Austin.

 „Die Jugendlichen haben mir erzählt, dass sie die letzten Tage schlaflose Nächte hatten, weil sie so aufgeregt waren, ein Teil nicht nur von der Musik sondern vor allem von dieser spirituellen Erfahrung sein zu können. Einige sind zu mir gekommen und haben gesagt, dass es eine wirklich tolle Erfahrung war, Menschen kennenzulernen, die sie sonst nie getroffen hätten.“

In Colombo, der Hauptstadt, gibt es durchaus viele internationale berühmte Chöre und Musiker, doch die Organisatoren haben sich gegen einen professionellen Chor entschieden. Der  Papst sei gekommen, um das Land selber kennen zu lernen. Dies war auch im Sinne von Kardinal Malcolm Ranjith und den Bischöfen des Landes, so Austin:

 „Sie dachten, dass es eine wunderbare Chance wäre, dass diese Kinder, die alle von sehr weit weg kommen, einige von ihnen sind wirklich hunderte Kilometer gereist, um zu den Proben zu kommen, und bei dieser Gelegenheit involviert zu werden. Dieser Anlass bringt Menschen, Gemeinschaft und bringt Zukunft zusammen unter den Flügeln der katholischen Kirche. Diese ist eben universal und gerade wir in Sri Lanka sind aufgeteilt auf vielen Inseln und dieser Anlass bringt uns durch die Musik alle zusammen. Musik ist der größte Harmonieträger und bringt Menschen durch ihre Harmonien näher zu Gott.“

Geleitet und begleitet wurde der Chor von Priestern und Nonne, die den Sängern des Chores musikalisch viel beigebracht haben. Einer dieser Priester war Souza D´Arden. Der Benediktiner betont, dass es ein landesweiter Event ist und der Chor drückt eben dies mit seiner Zusammensetzung aus. Sie sind sehr glücklich Papst Franziskus willkommen heißen zu dürfen und wollen seine Botschaft auch nach seinem Besuch weitertragen, so D´Arden.

 „Wir wollen in der Lage sein, das fortzusetzen, was der Papst repräsentiert. Er ist ein sehr einfacher Mann, der durch seinen Lebensstil beeindruckt. Deswegen wollen wir dem nacheifern, was auch immer er für uns in Sri Lanka hinterlässt.“

 

(rv 13.12.2015 pdy)








All the contents on this site are copyrighted ©.