2015-01-11 15:33:00

Pegida: Journalisten uneins in Beurteilung der Kirchen


Das Verhalten der Kirchen gegenüber der islamkritischen Pegida-Bewegung („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) wird von Journalisten unterschiedlich beurteilt. Der Publizist Matthias Matussek kritisiert eine „feige Haltung zur islamischen Herausforderung“. Das Abschalten der Beleuchtung des Kölner Doms am 5. Januar aus Protest gegen eine Pegida-Demonstration sei „bodenlos“ gewesen, befindet der Katholik Matussek in einem Streitgespräch mit der evangelischen Redakteurin Claudia Becker in der Zeitung „Welt am Sonntag“ (Berlin). Er bekräftigt die Aussage des Reformators Martin Luther (1483-1546), dass der Islam eine Bedrohung für das christliche Abendland darstelle. Allerdings sei das europäische Christentum am Einschlafen. Dabei hätte es heute vieles zu sagen: „Es ist ein Aufruf zur Liebe. Aber auch zum aufrechten Gang, zur Würde des Menschen. Der Islam ist da einfacher: Er steinigt oder tötet die Feinde.“ In den Medien komme diese Religion nur im Zusammenhang mit Terror, Unterwerfung und Steinigung vor. Den Kirchen wirft Matussek vor, sich an der Diffamierung von Menschen zu beteiligen, deren Ängste mehr denn je verständlich seien. Dagegen verteidigt Claudia Becker, die von 1991 bis 2000 Presse- und Öffentlichkeitsreferentin der evangelischen Kirche München war, die überkonfessionelle Einigkeit beider Großkirchen. Sie könnten gar nicht anders, als sich gegen Pegida auszusprechen. Eine Bewegung, die mit Ängsten vor dem Fremden spiele und Hass schüre, sei mit dem Christentum nicht vereinbar: „Wer mit einem schwarz-rot-goldenen Kreuz marschiert, der hat im Religionsunterricht nicht aufgepasst.“ Demonstranten, die Schilder mit durchkreuzten Moscheen hochhalten, seien islamfeindlich.

 

(idea 11.10.2015 mc)








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