2015-01-06 09:57:00

Papst: Folgt dem Stern und lasst euch nicht täuschen!


Papst Franziskus hat in seiner Papstpredigt zum Fest der Erscheinung des Herrn (Epiphanie) zur Reflexion über das Christsein eingeladen. Was können wir heute von den Sterndeutern lernen, die aus dem Osten nach Jerusalem gekommen waren und auf der Suche nach dem Messias sich von Nichts und Niemanden abhalten ließen, fragte der Papst. Sie hätten erkannt, dass die Güte Gottes sich nicht in Macht sondern in Demut widerspiegelte.

Papst Franziskus bezog sich in seiner Predigt an diesem Festtag auf das Tagesevangelium und verglich die Gelehrten, die Sternsucher und Sterndeuter von damals mit den Menschen von heute, die sich mit Religionen und Philosophie auseinandersetzen, die Gott suchen:

„Sterndeuter, Himmelsforscher in einem kulturellen und geistig-religiösen Umfeld, das den Sternen Bedeutung und Einfluss auf das menschliche Geschick zuschrieb. Sie stehen für die Menschen, die in den Religionen und Philosophien der ganzen Welt auf der Suche nach Gott sind – eine Suche, die nie endet.“

Trotz der Täuschung des König Herodes, der in Gott einen Rivalen sah und ihn beseitigten wollte, schafften es die Sterndeuter, die Heiligen Drei Könige. Sie folgten dem Stern, fanden schließlich das Jesuskind und huldigten es. Sie erkannten das Geheimnis:

„Vom Geist geleitet, kommen sie zu der Erkenntnis, dass die Maßstäbe Gottes ganz anders sind als die der Menschen, dass Gott sich nicht in der Macht dieser Welt zeigt, sondern sich in der Demut seiner Liebe an uns wendet. So sind die Sterndeuter Vorbilder für die Hinwendung zum wahren Glauben, weil sie mehr an die Güte Gottes als an den augenscheinlichen Glanz der Macht geglaubt haben.“

Wie die Sterndeuter sollen auch wir –wie die heiligen drei Könige von heute - die Suche nicht aufgeben, uns nicht täuschen lassen und die im leidenden Mitmenschen verborgene Herrlichkeit erkennen:

„Bitten wir den Herrn, dass er uns gewährt, den gleichen Weg der Umkehr zu erfahren, den sie erfahren haben. Dass er uns gegen die Versuchungen, die den Stern verbergen, verteidigt und uns von ihnen befreit. Dass wir stets die Unruhe haben, uns zu fragen: Wo ist der Stern?, wenn wir ihn inmitten der Täuschungen der Welt aus den Augen verloren haben.“

(rv 06.01.2014 no)








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