2015-01-04 14:31:00

Zentralafrikan. Republik: Todesdrohungen gegen den Erzbischof von Bangui


Der Erzbischof von Bangui in der Zentralafrikanischen Republik ist mit dem Tode bedroht worden. Anlass war ein Besuch von Erzbischof Dieudonné Nzapalainga im Dorf Gbangou, bei dem er den Bürgerkriegsparteien Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorwarf. In dem Land ist seit einigen Jahren jede staatliche Ordnung zusammengebrochen. Im Gegensatz zu anderen Krisenherden der Welt ist die Republik weitgehend sich selbst überlassen. Es kämpfen Anhänger der islamisch dominierten ehemaligen Rebellenkoalition Séléka gegen Anhänger des früheren Präsidentrn François Bozizé, die sog. Anti-Balaka.

Erzbischof Nzapalainga im Interview mit einem örtlichen Radiosender:

„Es ist Zeit, alle an ihre Verantwortung zu erinnern und zur Überwindung der Differenzen im Interesse der Kinder aufzurufen. Ich fordere die Anti-Balaka auf, die Waffen niederzulegen und auf Volkes Stimme zu hören und zusammenzuarbeiten. Wieviel Verzweiflung und Schmerz herrscht derzeit vor! Die Gerechtigkeit wird kommen. Und wenn erst sie euch Einhalt gebietet, dann weh euch! Euer Leben hat doch einen Wert, und ihr müsst eure Rolle als Familienväter einnehmen! Ich appelliere an die Gewissen auf beiden Seiten: Bedenkt was ihr tut. Morgen ist es schon zu spät!“

Die Todesdrohung wurde ausgesprochen, als der Erzbischof mit einer Delegation der Caritas das Dorf Gbangou besuchte. Er sei geschockt gewesen, die Menschen in einem „tierischen Zustand“ vorgefunden zu haben, so der Erzbischof.

(rv 04.12.2015 mc)








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