2015-01-04 13:14:00

Franziskus: Frieden nicht nur Sache der großen Politik


Frieden ist ein Geschenk Gottes und nicht allein die Abwesenheit von Krieg, sondern ein Zustand, in dem der Mensch in Harmonie mit sich selbst, mit der Natur und den Mitmenschen ist. Das hat Papst Franziskus bei seiner Kurzkatechese beim Angelusgebet betont. Mit Hinweis auf das Thema des Weltfriedenstags „Ihr seid nicht mehr Sklaven, sondern Brüder“ forderte er an diesem Sonntag vor etwa 90.000 Pilgern das Ende der Ausbeutung von Menschen durch ihre Mitmenschen. Diese sei eine „soziale Plage“, die die zwischenmenschlichen Beziehungen zerstöre und ein von Respekt, Gerechtigkeit und Liebe geprägtes Zusammenleben verhindere. Die Menschen hätten eine tiefe Sehnsucht nach Frieden: 

„Ich denke an die bewaffneten Konflikte, die immer noch zu viele Regionen unseres Planeten in Blut tauchen, an die Spannungen in den Familien und in den Gemeinden: In wie vielen Familien, Gemeinschaften – auch Pfarrgemeinden – gibt es Krieg! Ich denke auch an die Konflikte in unseren Städten zwischen unterschiedlichen kulturellen, ethnischen und religiösen Gruppen. Wir müssen uns zu der Einsicht bekehren, dass Eintracht möglich ist, auf allen Ebenen und in jeder Situation, auch wenn alles dagegen zu sprechen scheint. Es gibt keine Zukunft ohne Frieden!“

Frieden müsse stets erbeten und in konkrete Taten umgesetzt werden. Auch kleine Gemeinschaften wie Familien bedürfen "konkreter Gesten der Brüderlichkeit":

„Du kommst mit jenem nicht zurecht? Schließe Frieden mit ihm! Zuhause? Schließe Frieden! In der Gemeinde?  Schließe Frieden! An der Arbeit? Schließe Frieden! Wir alle sind zu konkreten Gesten der Brüderlichkeit aufgerufen gegenüber dem Nächsten, besonders denen gegenüber, die unter familiären Spannungen oder anderen Konflikten zu leiden haben. Diese kleinen Gesten haben einen großen Wert: Sie können Samenkörner der Hoffnung sein, die neue Wege und Perspektiven für den Frieden eröffnen.“

 

(rv 04.01.2015 mc)








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