2015-01-04 11:49:00

D: Pegida Sorgen sind Quatsch


Pegida kommt nach Köln, am kommenden Montag will die sich dort Kögida nennende Bewegung demonstrieren. Aber es wird nicht die einzige Demo sein: Ein Bündnis von Parteien, Verbänden und kirchlichen Gruppen wollen gegen Pegida auf die Straße gehen. Hannelore Bartscherer, die Vorsitzende des Katholikenausschusses in Köln, bezeichnet die Kögida als Formierungsversuch rassistischer Bewegungen, denn sie instrumentalisiert Menschen für die eigenen politischen Ziele und macht sie für die Defizite in Deutschland verantwortlich. Besonders in Dresden sei dies jedoch entlarvend, weil es dort kaum Ausländer oder Flüchtlinge gebe. Dennoch werden Probleme wie Hartz IV und die Arbeitssituation auf die Flüchtlings. „Es werden alle Probleme, die es in unserem Land gibt in einen Topf geworfen. Es macht die Sache so einfach, wenn ich einen Sündenbock nehme und dann nehme ich die Bedrohung des Abendlandes. Hört sich gewaltig an, macht schrecklich viel Angst und ist Quatsch“, ist sich Bartscherer sicher.

 

Und obwohl sie die Bewegung als Quatsch bezeichnet, fordert sie wie auch viele Politiker eine sachliche Auseinandersetzung mit den Sorgen vieler Bürger in Angesicht der Flüchtlingswelle. Doch aus ihrer Sicht ist es jetzt schon zu spät dafür, man habe zu lange gewartet, die richtigen Antworten auf diese Fragen zu finden. „Die Politik muss Antworten auf die Fragen der Menschen geben: Ist das Boot voll? Werden uns die Arbeitsplätze weggenommen? Ganz plakativ eine Frage, auf die wir wunderbar antworten können: Nein das Boot ist nicht voll,“ sagt Banscherer und betont zugleich, dass die Zuwanderung nicht nur Menschen sondern vor allem hochqualifiziertes Personal bringt.

 

Der Zulauf von Pegida ist in Deutschland unterschiedlich. Während im Osten die Bewegung immer mehr Zulauf bekommt, sind es im Westen nur einige wenige. Dennoch sei die Kölner Demonstration von Bedeutung und kann nicht ignoriert werden, auch wenn es wenige sind. Man müsse den Nährboden für dumpfe Parolen trocken legen und die Sorgen der Menschen ernst nehmen und darauf reagieren. Als Christ sei man hier besonders gefordert, meint Bartscherer: „Alle sind unsere Nächsten. Wir glauben, dass Gott alle nach seinem Ebenbild geschaffen hat. Ja dann können wir ja nicht hingehen und sagen, dass sind die Guten und das sind die Bösen. Wir müssen erstmal alle annehmen, ernst nehmen, uns dafür mitverantwortlich fühlen und gemeinsam versuchen, wie können wir in unserem Land miteinander gut leben.“

 

(domradio 04.01.2015 pdy)








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