2015-01-03 11:09:00

Österreich: Privatisierung von Religion kann nicht das Ziel sein


Religionsunterricht an Schulen ist der beste Weg, um Extremismus und Gewalt in der Gesellschaft den Garaus machen. Der Religionsunterricht habe deshalb einen „hohen gesellschaftlichen Wert“, so der Grazer Religionspädagoge Wolfgang Weirer. „Ein gut gemachter Religionsunterricht ist die beste Fundamentalismus-Prophylaxe“, unterstrich er in einem Interview in der Zeitschrift „miteinander“ des Canisiuswerkes. Auf diese Leistung müsse gerade in einer Zeit hingewiesen werden, wo der Religionsunterricht verstärkten Angriffen ausgesetzt sei: „Eine Privatisierung von Religion hinter verschlossene Kirchen- oder Moscheetüren kann nicht das Ziel sein. Religion braucht den öffentlichen Diskurs, sie muss daher auch an Schulen einen Platz haben.“

Zugleich zeigte sich Weirer optimistisch, dass man in der Politik um eben diesen Mehrwert des Religionsunterrichts weiß und der Religionsunterricht von Seiten der verantwortlichen Politiker nicht in Frage gestellt wird. Die Kirchen und Religionsgesellschaften seien aber dennoch gut beraten, sich um eine tragfähige Begründung des Religionsunterrichts zu bemühen und sich nicht etwa auf ein „Selbstverständnis als katholisches Land zu verlassen oder gar auf das Konkordat mit dem Vatikan zu pochen“. Der Religionspädagoge ist überzeugt: „Wir müssen plausibel machen können, was unser Beitrag für Schüler und Gesellschaft ist.“

 

(kap 02.01.2015 mg)








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