2015-01-03 13:49:00

Bischöfe Kalabriens: „Ndrangheta ist Teufelswerk“


Die katholische Kirche ist „Trägerin des Guten“ und kann niemals kriminelle Organisationen beistehen. Das schreiben die Bischöfe der süditalienischen Region Kalabrien in einem Hirtenbrief. Ihre Bistümer kämpfen seit Jahren gegen die kalabrische Mafia-Organisation `Ndrangheta, die jedoch immer wieder kirchliche Einrichtungen und sogar Priester für ihre kriminellen Machenschaften benutzten. Eine Organisation wie die `Ndrangheta sei schlicht und einfach „ein Teufelswerk“, schreiben die Bischöfe.

Bischof Salvatore Nunnari steht der Bischofskonferenz von Kalabrien vor. Er sagt im Gespräch mit Radio Vatikan: „Die `Ndrangheta ist die Verneinung der Frohen Botschaft. Allen Mafiosi sagen ich nur eines: Bekehrt euch!“ Die Bischöfe wollen auch eine bischöfliche Einrichtung gründen, die sich mit dem Phänomen auseinandersetzen wird und den Opfern beistehen soll, so Bischof Nunnari. „Wenn ein Mafioso zu einem Priester geht, dann kann nun der Priester ihm sagen, dass wir Bischöfe absolut gegen ihre Organisation sind und deshalb auch keine Sakramente gespendet werden dürfen, solange sie sich nicht bekehrt haben.“

Die kalabrische Mafia gilt mittlerweile mit einem geschätzten Umsatz von über 50 Milliarden Euro als mächtigste Verbrecherorganisation Italiens. Ihre größte Einnahmequelle ist der internationale Drogenhandel.

 

Echo auf Papstbesuch im Juni

Franziskus hatte im Juni in Kalabrien mit einer scharfen Verurteilung der Mafia Aufsehen erregt: „Diejenigen, die der Straße des Bösen folgen, wie die Mafiosi, sind nicht in Gemeinschaft mit Gott, sie sind exkommuniziert“, sagte er. Das hatten viele Beobachter als Verschärfung der kirchlichen Verurteilung der Mafia interpretiert.

Der Vatikan wies jedoch daraufhin, dass die päpstlichen Worte keine Neuerung darstellten. Schon 1994 hätten die sizilianischen Bischöfe festgestellt, dass schon allein die Zugehörigkeit zur Mafia automatisch zur Exkommunikation führe, auch wenn der Begriff Exkommunikation damals nicht gefallen sei. Die kalabrischen Bischöfe sprechen nun ebenfalls nicht ausdrücklich von einer Exkommunikation.

 

(rv/kap 03.01.2014 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.