2014-12-23 09:37:00

D: Bischöfe aus Krisengebieten rufen zur Solidarität


Bischöfe aus Nigeria, Pakistan und dem Irak haben angesichts gewalttätiger Auseinandersetzungen in ihrer Heimat die Menschen in Deutschland zu einer globalen Willkommenskultur für Flüchtlinge aufgerufen. In einer am Montag veröffentlichten Weihnachtsbotschaft an das Internationale Katholische Missionswerk Missio in Aachen schreibt der Bischof der nordostnigerianischen Diözese Yola, die besonders stark durch die islamistische Terrororganisation Boko Haram betroffen ist, Stephen Dami Manza: „Ich rufe alle Christen auf, durch ihre Solidarität andere Menschen willkommen zu heißen.“ Der christliche Glaube werde daran bemessen, „wie wir andere Menschen aufnehmen, wie wir mit ihnen teilen und uns mit ihnen zusammenschließen können“, so der Geistliche weiter.

Der chaldäisch-katholisch Patriarch Louis Raphael I. Sako, der ebenfalls Partner von missio ist, bezeichnete die Lage der vertriebenen Christen im Irak in einem Schreiben als weiterhin kritisch. Sie stünden unter hohem seelischen Druck, weil sie nicht wüssten, wie es mit ihren Häusern, ihrem Besitz, ihren Arbeitsplätzen und Familien in Zukunft weitergehen solle. Die Flüchtlinge brauchten gerade an Weihnachten und vor dem kommenden neuen Jahr Zeichen des Mitgefühls.

Erzbischof Joseph Coutts, Vorsitzender der Bischofskonferenz in Pakistan, rief nach dem Terrorangriff auf eine Schule des pakistanischen Militärs mit fast 150 Toten zu Friedensgebeten in den Weihnachtsgottesdiensten in Pakistan auf. Die Menschen in Deutschland bittet er, diese Gebete durch eigene Gebete zu begleiten. „Es ist die Pflicht jedes Christen, ein Wegbegleiter des Friedens, der Versöhnung, der Harmonie und Einheit zu sein.“

Missio Aachen hat nach eigenen Angaben 2014 gemeinsam mit seinem Missionswissenschaftlichen Institut (MWI) rund 1,4 Millionen Euro für Flüchtlingsprojekte weltweit zur Verfügung gestellt. Die missio-Projektpartner helfen etwa Flüchtlingen im Irak, in Syrien, Gaza, Libanon und Nigeria, aber auch in weniger medial präsenten Krisenregionen wie dem Südsudan, der Zentralafrikanischen Republik, in Thailand, wo Vertriebene aus Myanmar aufgenommen werden, oder den Philippinen. Neben einer „materiellen ersten Hilfe“ unterstützt das Hilfswerk nach eigenen Angaben die pastorale Betreuung von Flüchtlingen in Lagern, von Rückkehrern nach der Flucht sowie die Versöhnungs- und Friedensarbeit. Schließlich qualifiziere missio Aachen vor Ort auch kirchliches Personal, das mit Flüchtlingen und Migranten arbeitet.

(kna 23.12.2014 pr)








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