2014-12-16 12:16:00

D: Kirchen sehen Pegida kritisch


Die Gruppe Pegida erhält ständig neuen Zulauf und ist zu einem politischen Phänomen in Dresden geworden. Die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ – wie die Gruppe mit vollem Namen heißt – ist derzeit eines der beherrschenden politischen Thema in Deutschland. Die Kirchen in Sachsen stehen dem Phänomen skeptisch gegenüber. Michael Glatz von der evangelisch-lutherischen Kirche in Sachsen ist Geschäftsführer des ökumenischen Netzwerkes „Kirche für Demokratie“, die sich mit dem Problem des Rechtsextremismus auseinandersetzt. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt er: „Ich wäre vorsichtig, Pegida mit Neonazismus oder Rechtsextremismus gleichzusetzen, wie wir ihn aus anderen Organisationen kennen.“ Dennoch müsse man die Gruppe kritisch betrachten, denn im Kern sei sie antidemokratisch, so Glatz.

Seit einigen Wochen marschieren die Anhänger von Pegida jeden Montag durch Dresden. Inzwischen gibt es auch in anderen deutschen Städten Ableger dieser Bewegung. Es sei gefährlich, wenn eine Gruppe in Anspruch nehme, das gesamte Volk zu repräsentieren. „Der Initiator der Bewegung heißt Lutz Bachmann und ist ein ehemaliger Kleinkrimineller. Der Kern der Bewegung ist, dass sie offen ist für rechtsextremes Gedankengut“, so Glatz. Deshalb haben sich alle christlichen Kirchen in Sachsen gemeinsam für Nächstenliebe und Respektierung aller Menschen in Deutschland ausgesprochen.

Dass Pegida vor allem in Sachsen Fuß fasst und weniger in anderen Regionen Deutschlands, habe wohl mit den sozialen Problemen und der Aufarbeitung des Ende der DDR zu tun, so Glatz.

(rv 16.12.2014 mg)








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